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Mangaka werden – aber wie?

Mangaka werden – das ist der Traum vieler Manga-Fans. Denn immer mehr junge Menschen wachsen mit Kontakt zu Mangas auf, welche mittlerweile in jeder gut sortierten Buchhandlung zu finden sind. Viele Zeichner fangen klein an, kritzeln große Augen mit Bleistift in Schulhefte oder pausen aus ihren Lieblings-Mangas ab. Mit wachsender Erfahrung, genügend Talent und Leidenschaft für Manga wächst auch oft der Wunsch selbst Mangaka zu werden und das Hobby zum Beruf zu machen. Aber wie anfangen? Hier findest du zahlreiche Tipps, wie du deine Karriere als Mangaka starten kannst und was du dabei zu beachten hast.

Was brauche ich um Mangaka zu werden?

Bevor du mit dem Gedanken spielst, dich bei einem Verlag vorzustellen, solltest du dir gut überlegen, ob du auch die nötigen Voraussetzungen erfüllst. Verlage erhalten mittlerweile eine wahre Flut von Mangaka-Bewerbungen, weshalb eine gute Vorbereitung sehr wichtig ist.

  • Die wichtigste Eigenschaft, die ein Mangaka mitbringen muss, ist Talent. Frage dich daher selbst, ob deine Zeichnungen gut genug sind, um mit denen aus deinen Lieblings-Mangas mithalten können. Stimmen sowohl Perspektive als auch Proportion?  Verlasse dich nicht auf die freundlichen Lobe aus Manga-Communitys und sei ehrlich zu dir selbst.
  • Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kreativität. Kannst du spannende Geschichten erzählen, Charaktere mit Stärken und Schwächen entwickeln, und fremde Welten erschaffen? Leser möchten in Manga etwas erleben, das ihnen im Alltag fehlt. Sei es Liebe , Action oder Fantasy. Wichtig ist daher, dass du ihnen etwas Neues bieten kannst.
  • Gerade zu Beginn benötigt man viel Willenskraft um Mangaka zu werden. Du musst sowohl mit der Kritik deiner Leser, den Anmerkungen deiner Redaktion, als auch dem Stress vor dem Abgabetermin klar kommen. Kunst braucht Zeit, und so müssen Mangaka in Deutschland oft ihre gesamte Freizeit mit dem Zeichnen ihres Mangas verbringen. Möchtest du das?
  • Die meisten deutschen Mangaka können nicht allein von ihren Mangas leben. Daher ist es wichtig, dass du einen richtigen Beruf ausübst, durch den du finanziell abgesichert bist, aber noch genug Zeit zum Zeichnen findest. Viele junge Zeichner machen sich die Hoffnung durch Manga reich zu werden, werden jedoch schnell enttäuscht.
Mangaka werden ist schwer, ein Mangaka bleiben ebenso. Mache dir ausreichend Gedanken darüber, dass so ein fordernder Beruf wirklich das Richtige für dich ist. Vielleicht würde es dir auch genügen eine Kleinigkeit mit Dojinshis dazu zu verdienen, oder einzelne Wunsch-Zeichnungen auf Conventions anzufertigen. Am besten unterhältst du dich mit Familie und Freunden darüber, da  sie dir dabei helfen können dich richtig einzuschätzen. Bist du bereits fest entschlossen, lies weiter.

mangaka-werdenDas Bild stammt von Deamond, veröffentlicht unter den Creative Commons 3.0 (Wikimedia Commons).

Wie bewerbe ich mich als Mangaka?

Du bist überzeugt von deinem Talent, hast schon eine Idee für einen Manga und willst dich von nichts unterkriegen lassen? Dann wird es Zeit sich bei einem Verlag zu bewerben. Hierbei gibt es einige Punkte, die du für deine Bewerbung beachten solltest.

  • In Anschreiben und Lebenslauf kannst du dich dem Verlag kurz vorstellen und darlegen, was du bisher gemacht hast. Der erste Eindruck ist dabei sehr wichtig, weshalb du den Text von mindestens einer anderen Person auf Rechtschreibung , Grammatik und Form hin überprüfen lassen solltest. Alle Dokumente sollten hinterher ordentlich in einen Hefter.
  • Als nächstes folgt die Vorstellung deines Projektes: Fasse kurz die Handlung zusammen und schreibe dazu, in welches Genre die Geschichte fällt. Schlage zudem einen Umfang für dein Projekt vor, wobei die Seitenzahl aufgrund der Drucktechnik durch 16 teilbar sein sollte. Ein häufig gewählter Umfang ist daher z. B. 160 Seiten.
  • Anschließend folgen die „Character Sheets„: Auf jeweils einer Seite stellst du die Hauptcharaktere deiner Geschichte vor, inklusive Eigenschaften, Motivation und grober Hintergrundgeschichte. Zudem fügst du Zeichnungen verschiedener Posen und Gesichtsausdrücke hinzu. Für weitere Charaktere und Schauplätze reichen einige Skizzen.
  • Damit der Verlag einen guten Eindruck von deinem Können erlangen kann, solltest du auch noch 4-6 fertige Seiten deines Mangas mitschicken. So können sie sich einen Eindruck von deinem Talent, dem Zeichenstil und der Geschwindigkeit der Geschichte machen. Zudem macht es einen guten Eindruck, wenn man auch eine kolorierte Seite hinzufügt.
  • Da Verlage mittlerweile sehr viele Bewerbungen erhalten, solltest du einen Rückumschlag mit genügend Porto mitschicken. Nur so kannst du davon ausgehen, dass dir eine Antwort (samt deiner Unterlagen) zugesendet wird. Erfahre mehr Hinweise dazu, wie du Mangaka werden kannst, in den Tipps von Carlsen Manga.
Schicke niemals Original-Zeichnungen mit wenn du dich bewirbst. Verlagen reichen eigentlich immer gute Kopien. Auch wenn Verlage sich bemühen, so kann eine Bewerbung schon mal verloren gehen, und somit auch deine Zeichnungen.
Bevor du deine Bewerbung losschickst, nimm dir noch einmal die Zeit alle Dokumente durchzusehen. Sind sie fehlerfrei und in guter Qualität? Ja? Dann ab die Post! Danach heißt es abwarten und Tee trinken. Hat deine Bewerbung als Mangaka einen guten Eindruck hinterlassen, folgt eine Einladung zum Gespräch, und hoffentlich der erhoffte Vertrag als Mangaka. Hat es nicht geklappt, lies weiter.

Alternative: Einen Zeichenwettbewerb gewinnen

Immer wieder halten Manga-Verlage Zeichenwettbewerbe ab um neue Talente zu entdecken. Hatte man kein Glück mit seiner Bewerbung bei dem Manga-Verlag seiner Wahl, kann man sich bei einem anderen Verlag bewerben oder es mit Zeichenwettbewerben versuchen. Auch bei Conventions wie der DoKoMi oder dem Japantag werden immer wieder Manga Zeichenwettbewerbe abgehalten, mit denen man sich einen Namen machen kann. Zumindest gibt es immer eine Kleinigkeit zu gewinnen. Viel Glück!

Hast du noch weitere Tipps für angehende Mangaka oder Fragen zum Mangaka werden? Hinterlasse hier deinen Kommentar und tausche dich mit anderen Manga-Fans aus!

About Melanie

ist 28 Jahre alt und lebt, liebt und arbeitet in Nordrhein-Westfalen. Mit Sailor Moon hat ihre Leidenschaft für Manga und Anime begonnen. Besonders Shojos haben es ihr angetan, doch mittlerweile ist kein Manga mehr vor ihr sicher.

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4 comments

  1. Raven Frommherz

    Bevor man damit anfängt könnte mann denn auch erst einmal mit was kleinerem anfangen ? Z.b: Eine Ausbildung oder Kunst und Sprache ? Ich hoffe
    Sie können mir weiter helfen .

    Vielen Dank

    R.Frommherz

    • Hallo Raven,

      auch als deutscher Mangaka wird man stets einen richtigen Beruf brauchen um über die Runden zu kommen. Es lohnt sich daher vielleicht einen Job zu ergreifen, der einen auch in künstlerischer Weise fordert. 🙂 Eine Ausbildung zum Mangaka gibt es in Deutschland leider nicht, aber viele andere Ausbildungen oder Studiengänge könnten schon das Verständnis für die Materie fördern.

      Liebe Grüße,
      Melanie

  2. Bevor man richtig zum Mangaka wird, kann man denn nicht einfach Einzelbände, oder kurze Geschichten bestehend aus 4 – 6 Bänden schreiben und diese dann veröffentlichen lassen. Hat das alles immer mit Zeitdruck und dem einhalten von Terminen zu tun, oder kann man ab und zu einen Großteil seiner Freizeit dafür verwenden, solche Bände zu schreiben und diese auf Wunsch dann veröffentlichen lassen?
    Ich hoffe diese Frage ist nicht all zu dumm.

    Liebe Grüße,
    Ramon

    • Hallo Ramon,

      natürlich kannst du in Ruhe einen Manga zeichnen, ob der Verlag ihn dann jedoch so annimmt ist fraglich. Im besten Fall müssen „nur“ ein paar bis viele Sachen geändert werden, je nach Lektor. Alternativ kannst du ihn natürlich in Eigenregie herausbringen, als Book on Demand und/oder als ebook.

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