Evangelion 2.22 You can „not“ advance ist der zweite Teil der vierteiligen „Rebuild of Evangelion“ Reihe und ist das direkte Sequel zu Evangelion 1.11 You are (not) alone. Produziert wurde der Film von Hideaki Anno und seinem Studio Khara in Zusammenarbeit mit Gainax. Auch wenn Evangelion 2.22 ursprünglich im Januar 2008 im Kino laufen sollte, zögerte sich die Veröffentlichung hinaus und erfolgte erst am 27. Juni 2009 unter dem Titel Evangelion 2.0. Wie bereits beim Vorgängen wurden für die anschließende DVD und Blu-Ray Veröffentlichung noch einige Szenen ergänzt. In Deutschland erschien Evangelion 2.22 2010 bei Universum Film.
Evangelion 2.22 setzt kurz nach dem ersten Teil an und führt direkt Mari Makinami als neue EVA-Pilotin ein, welche im Kampf mit einem Engel EVA-05 zerstört. Kurz darauf treten weitere Charaktere auf: Die bereits aus der TV-Serie bekannten Asuka Langley und Ryoji Kaji. Asuka zieht zu Misato und Shinji, was direkt zu Konflikten führt. Gendo inspeziert derweil den Bau von EVA-06 auf dem Mond und der Zuschauer bekommt einen ersten Blick auf Kaworu Nagisa, der ohne einen Raumanzug im Weltraum sitzt. Währenddessen greift auf der Erde der achte Engel an und beschädigt EVA 00 und EVA 01. Auch in Amerika spitzt sich die Lage zu und bei einem Test werden EVA 04 und die gesamte NERV Basis in den USA zerstört. EVA 03 wird daraufhin nach Japan geliefert und führt dazu das EVA 02 versiegelt wird, da durch internationale Verträge nur drei EVAs in einem Land aktiv sein dürfen. Der neue EVA 03 ist jedoch von einem Engel infiziert und dreht während der Testphase mit Asuka im Cockpit durch. Shinji wird zwar in EVA 01 in den Kampf geschickt, kann sich jedoch nicht überwinden, gegen Asuka zu kämpfen. Sein Vater hat diesen Skrupel nicht und aktiviert das Dummy-Plugin: Ein ungetesteter Autopilot. Der Einsatz mitten im Kampf ist so erfolgreich, dass EVA 01 den EVA 03/Engel Nummer 9 regelrecht zerlegt und sogar den Entry Plug mit Asuka zerbeißt. Auch wenn Asuka schwer verletzt überlebt, kann Shinji unter seinem Vater keinen EVA mehr steuern und verlässt NERV. Danach überschlagen sich die Ereignisse: Der zehnte Engel greift an und kann EVA 02 und 00 überwältigen, während der Dummy Plug nicht funktioniert und alles auf den Third Impact hinausläuft.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=II9z9fxud38
Evangelion 2.22 – Endlich mehr Rebuilt als Remake
Evangelion 2.22 weicht stärker als der erste Teil von der TV-Serie ab und betritt vielfach neues Gebiet. Dies beginnt beim Einführen einer neuer Pilotin (Mari Makinami), dem kompletten Umschreiben eines Charakters (Asuka) oder auch dem weglassen eines der interessanten EVA Kämpfe mit dem Zwillings-Engel. Desto weiter der Film fortschreitet, desto stärker werden diese Abweichungen. Und das ist gut so! Eine zusammengekürzte Version der TV-Serie „in schön“ war nie das Ziel von Hideaki Anno. Stattdessen ist sein Ziel eine neue Interpretation des Ursprungsstoffs angepasst an eine andere Erzählform. Es handelt sich schließlich bei Evangelion 2.22 um einen Film einer vierteiligen Kinofilmreihe und nicht um eine 26 Episoden starke TV-Serie. Diese künstlerische Freiheit nutzt Evangelion 2.22 und hält das Material frisch und spielt auch mit Erwartungen. Speziell die Charakterentwicklung profitiert davon, denn die Beziehungen zwischen den Hauptcharakteren Asuka, Shinji und Rei, aber auch zwischen Support-Charakteren wie Misato, Kaji und Toji, werden glaubhaft gezeigt und ausgebaut. Zudem gefällt die neue Asuka, die nicht mehr nur ein nervender Teenie ist, sondern ein vielschichtiger Charakter. Auch die Beziehung zwischen Shinji und seinem Vater entwickelt sich wunderbar, bevor die Realität beide einholt und einen Stricht durch die Rechnung macht.
Leider bietet Evangelion 2.22 auch Punkte zur Kritik. So sind die Dialoge gespickt von jüdischen und christlichen Begriffen (z. B. Engel, Adam, Nebukadnezzar, Lillith, Schriftrollen vom Schwarzen Meer) oder auch Motiven (die sterbenden Engel hinterlassen neben Blut auch ein helles Kreuz), die jedoch nichts mit ihren ursprünglichen Bedeutungen zu tun haben. Dieser pseudo-religiöse Bezug verwirrt teilweise und könnte einigen Zuschauern negativ aufstoßen. Lässt man sich jedoch darauf ein, dass alles schon irgendwie passt, bietet Evangelion 2.22 eine Menge Unterhaltung. Wäre da nicht die Tatsache, dass am Ende drei Gänge höher geschaltet wird und sich die Ereignisse nur noch überschlagen und schwer zu verfolgen sind. Zehn Minuten mehr hätten den gesamten Film gut getan. Auch die Musik kann in Evangelion 2.22 nicht überzeugen und schwankt zwischen bodenständiger Bedeutungslosigkeit und sehr unpassend: singende Kinder während zwei sehr emotionalen Momenten. Das konnte die TV-Serie besser.
Ist Evangelion 2.22 also ein schlechter Film? Keineswegs. Die an sich packende Geschichte mit glaubhaften Charakteren, spannenden Kämpfen und tollen Dialogen ist über allen Zweifel erhaben und bietet viel Unterhaltung. Von einigen Schwachstellen sollte man sich nicht davon abhalten lassen, diesen Anime-Klassiker in neuem Gewand zu verpassen.
Danke dafür Tim! Ich finde besonders deinen Fazit gut. Im Grunde genommen liegt es am Schauen selbst, ob ein Film ihm gefällt. Zum Beispiel sollte man Sharknado nicht ernst nehmen, sondern sich entweder alleine oder mit Freunden einen Ablachen. Weiter, der neue Death Note MOvie von Netflix ist für jeden Death Note Anime oder J- Drama Schauer furchtbar, aber für andere doch sehr unterhaltend. Grundsätzlich ist sich-drauf-einlassen gut :D, sonst verpasst oder vermiest man sich einen doch guten Film. Neon Genesis Evangelion – die haben einen in den Filmen ein deutlich besseres Ende als im Anime. Zudem ist 3.33 draussen. Sie sind so wunderbar und besonders. Ich werde wieder mit meinem guten Freund einen Marathon starten. Diese Film-Reihe wird niemals alt! ^^
Hi Sin,
danke für dein Feedback. 3.33. wollte ich ursprünglich zusammen dann mit 4.0 (oder auch 3.0 + 1.0) schauen, aber nun ja… 4.0 ist ja immer noch nicht raus.
Dein Kommentar motiviert mich aber schon ein wenig, vielleicht vorher einen Blick auf 3.33. zu werfen, mal schauen. =)