Rund 26.000 Besucher haben am letzten Wochenende die Connichi 2015 besucht und Kassel ein bisschen bunter gemacht. Auch wir haben uns die größte von Fans organisierte Anime Convention in Deutschland nicht entgehen lassen. Hier ein kleiner Einblick, was wir alles erlebt haben!
Samstag auf der Connichi 2015
Da wir Freitag noch arbeiten mussten, sind wir am Samstag extra früh los um schon vor der Eröffnung der Connichi 2015 da zu sein. Nach rund zwei Stunden Fahrt freuten wir uns das Kongress Palais Kassel zu sehen. Zum Glück fanden wir noch einen kostenlosen Parkplatz nur wenige Meter vom Eingang entfernt. Noch einmal das Outfit und das Rehgeweih (von Strawberry Kingdom) zurecht gerückt und schon stürzten wir uns ins Getümmel. Vor dem Eingang standen bereits lange (bunte) schlagen voll wartender Fans. Beim Vorbeilaufen viel einem schnell eine große Menge unterschiedlichster One Piece und Fairy Tail Kostüme auf, wie auch eine Vielzahl von Magical Girl Cosplayer. Wie gehofft blieb das Wetter heiter. Pünktlich um 10 Uhr öffnete die Connichi ihre Türen und wir wurden mir der Masse hinein gespült.
In der Eingangshalle mussten Cosplayer ggf. ihre Waffen zücken und von der Security überprüfen lassen. Sicherheit geht vor, auch auf der Connichi 2015. Neben einem Stand des Animexx Vereins war auch der Info-Stand aufgebaut, an dem sich die stolzen Besitzer eines 3-Tage Tickets ihre Con-Tüte voller Goodies abholen konnten. Danach folgte die Ticket Kontrolle. Endlich drin!
Manga Power!
Am Eingang stand direkt ein emsiger Mitarbeiter des EMA Verlags, der schaurige Süßigkeiten in Form von Schaumgummi Augen verteilte. Die Promotion für ihren Manga „Corpse Party“ gefiel: Während Tim sein Auge sofort aß, landete meines erst mal in unserem Con-Beutel (wo Tim es später fand und es auch noch verdrückte xD). Am Stand von Egmont Manga konnte man den neuen Manga (zum Probierpreis von nur 3,99€), das aktuelle Sortiment und die neuen Leseproben erstehen. Dieses Jahr war EMA zum ersten Mal mit einem eigenen, großen Stand vertreten. Unter dem Motto „Bloody Winter“ konnte man zudem seine Hände in vier Horror-Boxen stecken um ihren Inhalt zu ertasten. Ein „Survival Game“ der eher niedlichen Art. In den Boxen lag ein Schädel, Knete, ein Bimsstein und ein Metallschwamm. Hat man alles richtig erraten, konnte man eines von drei Goodies mitnehmen: Eine Ajin Minzdose (die wir schon von der DoKomi 2015 und AnimagiC 2015 kannten), ein Corpse Party Button oder ein Mini-Spiegel. Zu guter Letzt konnte man ein Selfie machen und unter dem Hashtag #bloodywintersurvivor auf Instagram hochladen um Manga-Pakete oder ein Gruseldinner zu gewinnen (alle Infos dazu hier). Coole Aktionen bei EMA!
Für Tokyopop stand die Connichi 2015 ganz unter dem Motto „Boys Love„: Mit Signierstunden von Rihito Takarai (Ten Count), Nightmaker (Fading Colors) und Anna Hollmann (Stupid Story) konnte man viele Fans des Genres anlocken. Signiert wurden Bücher und Shikishi-Autogrammkarten, die extra für die Connichi gedruckt wurden. Am Tokyopop-Stand fand zudem eine Mappansichtung statt, bei der Nachwuchstalente ihr Können unter beweis stellen konnten. Kazé Manga brachte zur Connichi 2015 u.a. seinen neuen Manga „Sweet Amoris“ mit. Wer jetzt denkt das habe er doch schon einmal gehört, könnte recht haben, denn der Manga basiert auf einem erfolgreichen Online-Dating-Game. Wie im Spiel soll auch hier der Leser die Entscheidungen treffen und so seine eigene Liebesgeschichte bestimmen. Klingt spannend!
Bento Workshop & Kimono Markt
Nachdem wir uns ein bisschen umgesehen hatten, besuchten wir den Bento Workshop von Angelina Paustian, Autorin des Manga-Kochbuchs. Für Einsteiger erklärte sie Schritt für Schritt, was Bentos eigentlich sind, wie man sie herstellt und was man alles dafür benötigt. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Kawaii-Faktor, damit die selbstgemachten Lunch-Boxen auch niedlich aussehen. Das Auge isst schließlich mit. So wurde zum Beispiel erklärt, wie man Reis einfärben und ihn in besonderen Formen in die Bento-Box bekommt. Geduldig beantwortete Angelina Paustian dabei alle Rückfragen des Publikums und gab allerhand Tipps. Danach hatten wir richtig Lust mal wieder selbst ein Bento zu machen!
Direkt neben dem Workshop-Raum fand der Kimono Markt statt, bei dem man sich mit Yukatas, farblich passenden Stoffgürteln und Holzsandalen eindecken konnte. Wer keinen Kimono für das Matsuri am Abend mitgebracht hatte, konnte hier noch einen erstehen.
Amigurumi – Häkeln auf Japanisch
„Amigurumi“ ist japanisch und bedeutet gehäkeltes Kuscheltier. Beim Workshop von Mogurumi.de erzählte Mo, was den Reiz der kleinen niedlichen Häckelfiguren ausmacht und wie sie selbst zu dem Hobby gekommen ist. Anhand von drei Beispielen erklärte sie, wie man die Häkelanleitungen (in Bild und Schrift) lesen kann und welche Stiche man wofür verwendet. Mit kleinen Videos wurde gezeigt, wie man mit der Häkelnadel umgeht, doch wer noch nicht damit vertraut war, wirkte schnell überfordert. Wer wollte, konnte sich ein Einsteiger-Set mit Wolle, Häkelnadel und Wollnadel kaufen und unter Mos Aufsicht eines der drei Amigurumis nachhäkeln: Qualle, Kranken oder Eule. Sehr niedlich!
#SailorPride auf der Connichi 2015
Der Fanclub SailorMoonGerman feierte mit seiner Aktion „Sailor Pride“ 20 Jahre Sailor Moon in Deutschland. Die Veranstaltung fand in einem der größten Säle der Connichi 2015 statt, die schnell komplett gefüllt war. Unter den Fans waren Cosplayer jeden Alters, die alle bekannten Sailor Kriegerinnen darstellten. Der Saal summte vor Aufregung, als zwei Moderatoren auf die Bühne traten. Als Rückblick wurden kleine Clips aus den Sailor Moon Animes, Musicals und der Live-Action Verfilmung gezeigt. Désirée performte zudem Songs von dem neuen Sailor Pride Album und die Musical Gruppe Yume gab einen Vorgeschmack auf ihr neues Stück. Zwischendurch gab es eine kleine Sailor Modenshow mit Figuren und die Krönung von Serenity, bei der kurz die Krone abhanden kam. Nach rund 1,5 Stunden endete das Programm und alle Fans sangen zum Abscheid gemeinsam den deutschen Titelsong von Sailor Moon. Dabei wurden jede Menge alte Erinnerungen wach, Nostalgie pur!
Connichi Matsuri 2015
Nachdem wir uns noch ein wenig umgeschaut hatten, ging es zurück zum Auto um unsere bisherige Con-Beute abzulegen und unsere Yukatas anzuziehen. Trotz einiger Wolken war das Wetter zum Glück den ganzen Tag sehr mild, erst jetzt fielen ein paar Tropfen vom Himmel und nach Untergangn der Sonne wurde es frisch. Schnell machten wir uns auf zum Matsuri der Connichi 2015: Den ganzen Tag über wurden bereits Japanisches Loseziehen (mit Stäbchen), Dart- und Dosenwerfern, sowie Kraniche basteln angeboten. Abends sollte das richtige Feeling mit einem kleinen Feuerwerk abgerundet werden, doch wegen des schlechter werdenden Wetters sah es damit nicht gut aus. Als Alternative wurde pro Person eine kleine Wunderkerze verteilt, die leider sehr schnell verglühte. Trotzdem war die Stimmung insgesamt gut. Wir holten uns noch drei kleine Taiyaki (Gebäck gefüllt mit roter Bohnenpaste in Fisch-Form) und sahen dem bunten Treiben zu.
Bring & Auction
Mein persönliches Highlight des Abends war die Auktion: Versteigert wurden allerlei Kuriositäten, wie ein Sailor Moon Kalender von 1999 (den ich auch noch irgendwo rumfliegen habe), ältere Connichi Tickets und T-Shirts, seltene Figuren und und und. Bei der Versteigerung von Dakimakuras (Kissenbezüge mit meist wenig bekleideten, weiblichen Anime-Figuren) wurde von der Organisation erst einmal geprüft, wie viel von dem bedruckten Bezug man zeigen durfte ohne alles zu enthüllen. Doch um das ein oder andere Gobt herauszulocken, ließ man schon mal die eine oder andere Brust kurz herausschauen. Der arme Moderator musste sich bei den schnellen Geboten sich nicht nur heiser zählen, sondern. u.a. auch als Model für einen pinken Hello Kitty Bademantel herhalten. Stand ihm gut!
Sonntag auf der Connichi 2015
Außenbereich mit Bring & Buy
Der Außenbereich der Connichi 2015 beherbergte mehrere Zelte, in denen u.a. private Händler ihre Waren anboten: Selbstgemachte Buttons, Schmuck auf Fimo und anderen Materialien, kleine Stempelchen und viele weitere Seltenheiten gab es zu Kaufen. Vor einem Zelt stand die ganze Con über eine lange Schlange, dem Bring & Buy. Um noch eine Chance auf den Fan-Flohmarkt zu haben, reihten wir uns Sonntag schon früh in die noch nicht ganz so lange Schlange ein. Wir nutzten die Wartezeit um die vobeilanfenden Cosplayer genauer anzuschauen und über mit den über Nintendo StressPass getroffenen Leuten zu spielen. Als wir rein durften, waren die Tische noch prall gefüllt mit Manga, Cosplay-Sachen und anderem Merchandise. Die Manga stapelten sich so sehr, dass man gar nicht alle Titel lesen konnte. Ein echtes Paradies für Schnäppchenjäger (wie uns).
Cosplay-Park & Zeit für Anime!
Wer eine kleine Pause an der frischen Luft brauchte, der ging in den angeschlossenen Park. Dieser war auch für Besucher ohne Connichi-Ticket frei zugänglich und wimmelte bei dem guten Wetter nur so voll Cosplayer. Kein Wunder, bot die großflächige Grünanlage doch das perfekte Setting für Fotoshootings im Freien. Auch wir machten einen kleinen Spaziergang und bewunderten den Park und sein buntes Publikum. Viele nutzten die Gelegenheit für ein spontanes Picknick und genossen die Sonne.
Wer die Sonne meiden wollte, konnte sich im Anime-Kino verkrümeln. Während der ganzen Con liefen Film- und Serien-Highlights, wie Nisekoi, Ping Pong und Punch Line.
Zeichnermeile & Händlerraum
Mein persönlich liebster Ort auf jeder Convention ist die Zeichnermeile. Hier tummeln sich jede Menge professionelle und Hobby-Zeichner, die einem für kleines Geld schnell etwas ins ConHon skizzieren oder auch detailreiche Werke in Farbe erschaffen. Auf der Connichi 2015 habe ich meine Sammelleidenschaft für Dojinshis entdeckt und so wurde unser Con-Beutel nach dem Bring & Buy immer schwerer. Unter anderem fand „Ivy Road“ von Katharina Kirsch, „Star Crown Memphis“ von Martha Wilczek und „Sometimes she`s the Light“ von Nashi (Bild rechts) seinen Weg in unsere Tasche. Auch die T-Shirts von Tamaishi Design (Bild links) führten ins in Versuchung, aber es gab nichts mehr in der richtigen Größe.
Der Händlerraum war voll gepackt mit Ständen, an denen man alles kaufen konnte, was das Otaku-Herz begehrt: Von Cosplay-Kostümen und Perücken, haufenweise Manga und Anime, bis hin zu Figuren, Kissenbezügen und Mousepads mit Brüsten. Besonders cool war, dass es einen kostenlosen Erste-Hilfe-Stand für Cosplayer gab. Dort war man mit Nadel und Faden, Tacker und Heißklebepistole auf alle Cosplayschäden vorbereitet. Wer wollte, konnte eine kleine Spende für Materialien dalassen. Echt fair!
Action im Gamesroom
Wie kann man die letzte Zeit auf einer Convention besser verbringen als mit ein paar Spielen? In der Eingangshalle konnte man direkt den neuen Nintendo-Titel Super Mario Maker antesten, doch es gab noch mehr Action. Im Gamesroom konnte man an sechs Stationen Splatoon gegeneinander spielen und einander mit Farbe bespritzen. An mehreren Monitoren konnte man allerlei Spiele ausprobieren, den Gegner auf die Matte befördern oder mit Freunden Rätsel lösen. Auch Klassische Spiele wie Go wurden in einem spereaten Raum angeboten. Für jeden war etwas passendes dabei.
Fazit zur Connichi 2015
Bunt, bunter, Connichi! Die größte von Fans organisierte Convention in Deutschland hält was sie verspricht: Drei Tage voll Action und Abwechslung, mit vielen Einkaufsmöglichkeiten, tollen Ehrengästen und noch tolleren Fans. Besonders interessant waren dieses Jahr die Workshops, die ein wirklich breites Spekrtum an Themen abgedeckt haben und uns noch etwas Neues beibringen konnten. Auch wenn die Anreise für uns ein bisschen länger war, hat sich der Weg doch gelohnt. Denn wir sind nicht nur bepackt mit Manga, Anime und Co. nach Hause gefahren, sondern auch mit vielen schönen Erinnerungen.