Uzumaki – Spiral into Horror ist ein Manga von Junji Ito aus dem Jahr 1998. Zwischen Ende 2013 und April 2014 erschien die abgeschlossene Serien in drei Bänden bei Carlsen Manga. Eine Realverfilmung mit dem Titel Uzumaki bzw. Uzumaki – Out of this world und produziert von Lighthouse Pictures erschien 2000 in Japan und 2001 in Deutschland. Empfohlen ist der Manga ab 16 Jahren und auch der Film hat eine FSK Freigabe von 16 Jahren. Beide zu recht.
In Uzumaki – Spiral into Horror zieht der Horror seine Kreise in Kurouzu, einer kleinen Stadt umgeben von Bergen und dem Meer. Eigentlich eine recht malerische Atmosphäre, wären da nicht komische Vorfälle, die alle immer einen Ursprung haben: die Spirale. Die Protagonistin Kirie glaub zuerst nicht an diese Geschehnisse und hält die Theorien ihres Freundes Shuichi für reine Hirngespinste. Doch Shuichi, der außerhalb der Stadt zur Schule geht, ist wohl der einzige Mensch der Stadt, der wirklich klar sieht. Durch den Kontakt zu ihm wird Kirie immer wieder mit der Spirale konfrontiert, denn schon bald ist Shuichis Vater von der Spirale besessen. Er fängt an Gegenstände mit Spiralen zusammen und stirbt kurz darauf – nachdem er sich erfolgreich in eine Spiralform gepresst hat…
Spiral into Horror – immer und immer wieder
Doch damit beginnen die Geschehnisse in Kurouzu erst. Shuichis Mutter entwickelt eine Abneigung gegen jegliche Art von Spiralen, seien es Fingerkuppen, sich kräuselnde Haare oder anderes. Und möchte es entfernen. Kiries Vater erschafft nur noch spiralische Sachen aus Ton und der aufsteigende Rauch aus seiner Werkstatt zieht ebenfalls seine Kreise. Kirie selbst wird ein Opfer ihrer Haare und wird nur durch Shuichis Eingreifen gerettet. Doch das ist alles nur Vorgeplänkel, denn die Spiralen sind überall und es geschehen immer unmöglichere Dinge. Und schon bald sieht sich ganz Kurouzu abgeschnitten von der Außenwelt im Bann der Spirale gefangen.
ab 16 Jahren empfohlen – zu Recht!
Uzumaki – Spiral into Horror ist nichts für schwache Nerven. Bewusst bekommt der Manga eine Empfehlung ab 16 Jahren, und das ist auch gut so. Viele wichtige Stellen sind sehr grafisch dargestellt und auch wenn sie nicht unbedingt brutal oder blutig sind, so fallen sie in die Kategorie verstörend. Denn Junji Ito gelingt es, die entscheidenden Szenen sehr realistisch einzufangen. Und ein Mann, der sich spiralförmig in eine runde Holzkiste presst ist nun einmal nicht alltäglich. Selbst ältere Leser sollten sich überlegen, ob sie für diese Art Manga gemacht sind. Diese Hürde ist gleichzeitig die große Stärke von Uzumaki – Spiral into Horror, denn er zieht einen mit seinem Zeichenstil in seinen Bann wie die Spirale die Charaktere. Diese fallen von der Substanz etwas hinter die Geschichte zurück, wirken aber nur in seltenen Fällen flach. Oft ist ihre Motivation für Handlungen jedoch die Spirale, weswegen sie logischerweise nicht sehr ausgeprägt sind. Shuichi und Kirie als Protagonisten jedoch werden mit ihren Erlebnissen ausgebaut führen den Leser durch die Geschichten.
Zu Beginn von Uzumaki – Spiral into Horror wirken die einzelnen Geschichten nur lose miteinander verknüpft und entsprechen eher Episoden. Ein neues Kapitel, eine neue Spiralengeschichte. Doch während dieser Episoden werden kleine Steine gelegt, die im dritten Band im Finale gipfeln. So spielen alte Holz-Häuser in Karouzu in Band 1 eine kleine Rolle, in Band 2 sind sie schon eine wichtiger Ort der Geschichte und in Band 3 sind sie ein wichtiger Teil der Auflösung. Dies fällt jedoch erst bei mehrmaligem Lesen auf und erhöht so die Motivation, immer wieder in Uzumaki – Spiral into Horror zu versinken – und immer tiefer hineingezogen zu werden in den Bann der Spirale.