The One I Love, im Japanischen unter dem Titel „Watashi no Suki na Hito“ (わたしのすきなひと) bekannt, ist ein Werk der Mangaka-Gruppe Clamp. Die vier Zeichnerinnen waren lange dafür bekannt keine Informationen über ihr Privatleben preis zu geben: In der Öffentlichkeit ließen sie sich nicht sehen, sie nutzten Pseudonyme und auch Bilder gab es keine. Umso mehr sorgte The One I Love für Aufsehen, da der Manga teils autobiografische Elemente enthält. So berichten einzelne Kapitel über die erste Liebe einer Zeichnerin, oder über den Streit einer anderen mit ihrer Freundin. Überraschend persönlich sind dabei nicht nur die Geschichten im Manga The One I Love, sondern auch die Essays, die die Entstehungsgeschichten der einzelnen Kapitel näher beleuchten. So nah war man den Zeichnerinnen von Clamp wahrscheinlich noch nie.
Nach einem Streit mit ihrem Freund möchte sich eine junge Frau entschuldigen, doch sie weiß nicht wie. Um sich „anders„zu fühlen, und somit besser die passenden Worte zu finden, trägt sie einen Kimono, was sie sonst nie tut. So ist der Streit schnell vergessen. In einer anderen Geschichte regt sich ein Mädchen darüber auf, wenn man „Kawaii“ zu ihr sagt, da man Kawaii zu allem sagen kann: Babys, Hunde und Plüschtiere. Es ist ihr vollkommen egal, wenn jemand Kawaii zu ihr sagt, doch wenn ihr Freund es tut, bringt das ihr Herz zum Klopfen. Als nächstes folgt die Geschichte „Ich will dich sehen„, in der eine Frau sich nach ihrem Freund sehnt. Da dieser als Mangaka arbeitet, keine festen Arbeitszeiten hat und ständig unter Termindruck steht, sehen sich die beiden nur selten. Dafür sind diese Momente umso süßer. In „Das Alter“ ist eine Frau sehr verletzt, da sich ihr Freund aufgrund des Altersunterschieds von ihr getrennt hat. Statt dessen hat er nun eine neue Freundin, die wiederum jünger ist als er. Ihr Herz wird allerdings geheilt, als sie selbst eine neue Liebe findet. In der nächsten Geschichte erzählt eine junge Frau, wie sie auf der Arbeit „plötzlich“ Liebe gefunden hat: Der Chef in ihrem Büro redet nicht viel und man weiß nie was er denkt. Doch als sie einen Fehler macht bleibt er ruhig und hilft ihr alles wieder hin zu biegen. Und schon sieht sie ihren Chef mit anderen Augen. Es folgen sieben weitere Kurzgeschichten, die alle ähnlich ablaufen: Gemeinsam, Hübsch, Angst, Mut, Einfach, Distanz und Heiraten.
The One I Love – Liebe mit vielen Facetten
The One I Love besteht aus 12 kleineren Geschichten, die sich um die verschiedenen Facetten der Liebe drehen. In jeder Geschichte spielt eine andere, unbenannte, Frau die Hauptrolle und sucht nach einer Lösung für ihr Liebesproblem. Sei es, dass der Mann zu viel arbeitet oder der Altersunterschied zu groß ist. Irgendein Problem gibt es immer, doch zusammen lässt sich allzeit ein Weg finden. Diese Nachricht von Clamp richtet sich an alle erwachsenen Frauen, die bereits Erfahrungen mit der Liebe gesammelt haben. The One I Love fällt somit unter das japanische Genre Josei. Die Zeichnungen stammen von Tsubaki Nekoi , während die Essays von Nanase Ohkawa verfasst wurden. Das erste Kapitel ist komplett in Farbe und damit ein kleiner Hingucker. Die Hintergrundzeichnungen sind meist sehr einfach gehalten oder fehlen komplett, wie es in Clamps früheren Werken öfter der Fall ist. Die restlichen Zeichnungen sind sehr fragil und weiblich. Da es keine übergreifende Handlung gibt und die einzelnen Kapitel nur wenige Seiten lang sind, eignet sich der Manga als leichte Lektüre für zwischendurch. Es kommt beim Lesen des Manga The One I Love jedoch nicht wirklich Lust auf mehr auf. Somit kann The One I Love nur für wirkliche Clamp-Fans empfohlen werden, die sich den vier Mangaka näher fühlen wollen.