Hellsing ist ein Manga von Kota Hirano. Veröffentlicht wurde er zwischen 1997 und 2008 im Young King OURs und in zehn Taschenbüchern gesammelt. Seit dem Abschluss der Serie zeichnet er ein Prequel mit dem Namen Hellsing: The Dawn, welches derzeit sechs Kapitel umfasst. Zudem wurde Hellsing zweimal als Anime adaptiert. Einmal in einer dreizehnteiligen TV-Serie im Jahr 2001, welche jedoch nach einigen Folgen erheblich vom Manga abweicht. Eine Neuauflage erschien, diesmal als OVA, zwischen 2006 und 2012, unter dem Titel Hellsing Ultimate. Hellsing erscheint in Deutschland bei Planet Manga von Panini, wobei zwei Versionen im Umlauf sind. Die ursprüngliche Ausgabe zwischen 2003 und 2009 sowie eine Neuauflage mit einem etwas anderen Design. Besonders an der der deutschen Veröffentlichung ist, dass sämtliche Hakenkreuze retuschiert werden mussten, um nun Quadrate mit einem Kreuz darzustellen. Pikant ist außerdem, dass aufgrund der expliten Gewaltdarstellung in den Bänden 4 und 6 eine Gefahr für die Jugend gesehen wurde. Diese Bände von Hellsing sind indiziert und dürfen nicht an Personen unter 18 Jahren verkauft und nicht öffentlich beworben werden.
Hellsing spielt in einer Welt ähnlich der unseren, mit einem kleinen, aber feinen, Unterschied: Hier gibt es Vampire, die in England von der Hellsing Organisation bereits seit Jahrhunderten bekämpft werden. Der beste Vampirjäger von Hellsing ist selbst ein Vampir und trägt den passenden Namen Alucard (Dracula rückwärts). In Band 1 begleitet der Leser Alucard bei einem seiner Einsätze, bei dem es leider keine Überlebenden gibt. Bis auf Seras Victoria, von Alucard immer nur Polizistin genannt, welche jedoch, um zu „überleben“, in einen Vampir verwandelt wurde. Langsam nimmt die Geschichte danach an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich: Das Hellsing Hauptquartier wird angegriffen, es kommt zu Grenzstreitigkeiten mit einem Vampirjäger des Vatikans in Nord-Irland und nach 60 Jahrem Stille sieht sich die Hellsing Organisation mit einer Nazi-Bedrohung konfrontiert. So wechselt der Schauplatz zunächst für einige Kapitel nach Südamerika, um der Nazi-Bedrohung auf die Schliche zu kommen, bevor er wieder die meiste Zeit in London stattfindet. Ab der zweiten Hälfte des Mangas ändert sich zudem der Ton, die Bedrohung für Hellsing und England wird immer größer. Speziell, als aus Südamerika eine Armada schwer bewaffneter Zeppeline hinaufsteigt. Vollgepackt mit niederen Vampiren, sogenannten Ghouls, und geleitet von einem Major, der nur eines im Sinn hat: Die Musik des Krieges zu hören.
Hellsing – Ein Vampir mit Biss
Man merkt bereits seit der Einleitung und der Zusammenfassung, dass Hellsing kein Manga wie die meisten ist. Auf eine gewisse Weise wirkt Hellsing an einigen Stellen wie „Trash mit dem gewissen Etwas“. Trash daher, weil sich, speziell später, Nazis, Vampire, der Vatikan und eine durch und durch britische Organisaton bekriegen. Das gewisse Etwas ist jedoch ganz einfach zu identifizieren: Kult. Kota Hirano hat mit Hellsing das Vampir-Genre wieder gefährlich gemacht und sich an Klischees bedient, wo er nur konnte. Sein Alucard ist nicht weichgespült, sondern hinterlässt eine Spur aus Blut. Der Vatikan verkommt zur Karrikatur einer Institution, die nichts lieber tun würde, als die Kreuzzüge zu wiederholen. Und die Nazis kehren in Form eines Kriegstreibers zurück, dessen Motiv bis zuletzt fragwürdig sind. Die Charaktere bleiben bei diesem Feuerwerk teilweise auf der Strecke, werden aber doch recht dreidimensional gezeichnet. Dies gilt speziell für Seras Victoria, welche man auf dem Weg zum vollkommenen Vampir begleitet. Die restlichen Charaktere von Hellsing werden zumeist in Flashbacks erweitert.
Am Ende bleibt eine gewaltätige Mischung, die nichts für schwache Nerven ist und speziell nichts für jene, die der dritten Reich Thematik nichts abgewinnen können. Für alle anderen ist Hellsing Kult.