Battle Angel Alita erschien zwischen 1990 und 1995 im japanischen Business Jump-Magazin und wurde in neun Taschenbüchern zusammengefasst. Der Manga stammt, ebenso wie der Nachfolger Battle Angel Alita: Last Order, aus der Feder von Yukito Kishiro. Außerdem wurde Battle Angel Alita als zweiteilige OVA adaptiert. Im Origional heißt die Serie Gunnm, eine Wortkomposition bestehend aus dem englischen „Gun“ und dem japanischen Wort für Traum. Carlsen Comics unternahm in Deutschland zwei Anläufe mit Battle Angel Alita. Der erste fand 1996 statt, wobei der Verlag den Manga gespiegelt und in DIN A4 großen Heften herausbrachte. Diese Rezension befasst sich mit dem zweiten Anlauf aus dem Jahr 2000 in japanischer Leserichtung und dem gewohnten Taschenbuchformat.
Battle Angel Alita spielt in einer fernen Zukunft und besticht durch ein dystopisches Setting. Am Himmel schwebt die Stadt Zalem, während unter ihr Menschen vom Abfall leben, der von oben hinabgeschmissen wird. Dieser Schrottplatz ist der Ort der Handlung. Der Arzt und Cyborg-Mechaniker Ido findet zwischen Schrotteilen den Kopf eines weiblichen Cyborgs. Zu seiner Überraschung ist das Gehirn noch funktionsfähig, auch wenn die Unbekannte ihr Gedächtnis verloren hat. Ido gibt ihr daraufhin einen Namen, Alita, und zudem einen Körper. Ohne ein eigenes Ziel beginnt Alita Kopfgeldjägerin zu werden, bei dem sie auch unbewusst sich an Kampftechniken aus ihrem früheren Leben erinnert. Die folgenden Kapitel und Bände von Battle Angel Alita beschreiben ihr Leben in der Schrottstadt: Sie findet eine tragische Liebe, sucht Trost im Wettkampf Motorball, welches eine tödliche Mischung von Roller-Skates und Football ist und muss sich mit einem alten Kopfgeldjäger Rivalen messen. Von diesem Kopf fast zerstört wird sie zur Agentin Zalems und der Blick richtet sich von Schrottstadt auf die Gebiete außerhalb der Stadt, wo eine Rebellentruppe den direkten Konflikt mit Zalem sucht und ein weiteres mal Liebe findet. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihr und dann ist da noch der verrückte Wissenschaftler Desty Nova, ein ehemaliger Bewohner von Zalem, der unbedingt wieder zurück möchte und einen Narren an Alita gefressen hat.
Ein Engel auf Erden
Battle Angel Alita ist unverkennbar ein Sci-Fi Manga, der uns eine dystopische Zukunft zeigt, in der die Mehrheit von den Resten und dem Abfall der Oberen lebt. Noch deutlicher geht Klassenkritik eigentlich nicht. Doch das heißt nicht, dass das Leben für die Menschen und Cyborgs in Schrottplatz trostlos und ohne Hoffnung ist. Alitas Suche nach einer Bestimmung und letztendlich sich selbst ist das beste Beispiel dafür. Während ihre erste Liebe an der grausamen Wahrheit von Zalem zerbricht, sucht sie weiter ihren eigenen Weg in dieser Welt. So wird der Leser mitgenommen auf eine Reise gespickt mit Cyborgs, Gewalt und Kämpfen. Die Qualität der Zeichnungen ist dabei stets hoch und unterstreicht die Atmosphäre des Manga. Battle Angel Alita ist kein Manga für Zartbesaitete, aber auf jeden Fall für Fans von Science-Fiction Manga im Allgemeinen und Cyberpunk im Speziellen. Die deutsche Ausgabe von Battle Angel Alita kann dabei als sehr gelungen angesehen werden, denn die Übersetzung ist solide und stets passend.