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Anime unserer Kindheit #1

Kinder lieben Zeichentrickserien, das liegt in der Natur der Dinge: Bunte Welten, unterhaltsame Geschichten und liebenswerte Charaktere, mit denen man sich leicht identifizieren kann. Was jedoch nur wenige wissen ist, dass viele der geliebten Zeichentrickserien der eigenen Kindheit in Japan produziert wurden, und somit eigentlich Anime sind. Aus diesem Grund stellen wir in unserer Reihe „Anime unserer Kindheit“ Serien vor, die wir in unserer Jugend kennen und lieben gelernt haben. Los geht es heute mit drei absoluten Klassikern, die jeder kennen sollte!

Wickie und die starken Männer (1972)

Das Kinderbuch „Vicke Viking“ wurde 1963 vom schwedischen Schriftsteller Runer Jonsson geschrieben und wurde mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Die Buchreihe diente als Vorlage für die Zeichentrickserie, die in einer internationalen Kooperation entstand: Um die Produktionskosten gering zu halten arbeiteten das ZDF und der ORF gemeinsam und beauftragten das japanische Zeichstudio Zuiyo Enterprises. Dies produzierte unter dem Namen „Chiisana Baikingu Bikke“ (小さなバイキングビッケ) eine 78 Episoden umfassende Serie und einen Spielfilm. Die Deutsche Ausstrahlung der Serie begann im Januar 1974, was „Wickie und die starken Männer“ zur zweiten Anime-Serie macht, die (nach Speed Racer) in Deutschland ausgestrahlt wurde – und die erste, die komplett in Deutschland augestrahlt wurde.

wickie-anime„Der kleine Wikinger Vicke“
Wickie ist ein kleiner Wikingerjunge, der eher durch seine Intelligenz überzeugt, als mit Mut oder Kraft. Als Sohn des Dorfhäuptlings lebt er zusammen mit seiner Familie in dem Wikingerdorf Flake und geht mit den (mehr oder weniger) starken Männern des Dorfes auf Schiffsreise. Dort erlebt er allerlei spannende und lustige Abenteuer und schafft es mit seinem klugen Kopf immer wieder, sich und seine Freunden aus so mancher brenzlichen Situation zu retten. So klein und schon ein richtiger Held!

Heidi (1974)

Die Heidi-Romane entstammen der Feder der Schweizer Schriftstellerin Johanna Spyri und wurden zwischen 1880 und 1881 veröffentlicht. Durch die Öffnung Japans in der Meiji-Periode (1868-1912) gelangten viele ausländische Bücher ins Land, darunter auch eine Übersetzung von Heidi. Heute zählt Heidi zu den beliebtesten Kinderbüchern weltweit und verkörpert in Japan das Konzept des einfachen und natürlichen Lebens. Das Zeichentrickstudio Zuiyo Enterprises nahm sich dem Stoff an und nannte seine Anime-Serie „Arupusu no shōjo Haiji“ (アルプスの少女ハイジ). Drehbuchautor Isao Takahata und Regisseur Hayao Miyazaki (die später das Zeichenstudio Ghibli gründeten) reisten vor der Produktion in die Schweiz um vor Ort Inspiration zu sammeln. So basieren alle Häuser auf echten Vorbildern.

heidi-anime„Alpenmädchen Heidi“
Die fünfjährige Heidi lebt nach dem Tode der Eltern bei ihrer Tante Dete, doch als diese eine gut bezahlte Stelle angeboten bekommt, muss Heidi zu ihrem ihr unbekannten Großvater auf die Alm ziehen. Der mürrische alte Mann ist anfangs nicht begeistert, schließt das kleine Mädchen jedoch immer mehr ins Herz. So verbringt Heidi glückliche Tage auf dem Land, bis sie von ihrer Tante in die Großstadt geholt wird. Dort findet sie zwar neue Freunde, vermisst jedoch ihren Großvater und die Natur, so dass sie vor Heimweh krank wird.

Nach dem großen Erfolg des Heidi Animes wurde das Projekt „World Masterpiece Theater“ ins Leben gerufen, bei dem von 1975-1997 jedes Jahr eine Anime-Serie produziert wurde, die auf einem internationalen literarischen Werk basiert. 1997 wurde das Projekt jedoch eingestellt, da die letzten Serien die Erwartungen nicht mehr erfüllen konnten. Viele der entstandenen Serien wurde auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlt – und wurden zu den Anime unserer Kindheit.

Die Biene Maja (1975)

Das Kinderbuch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ wurden 1912 von Waldemar Bonsels geschrieben, der darin seine Kindheitserlebnisse in der freien Natur verarbeitete. Wie zuvor „Wickie und die starken Männer“, so ist auch dieser Anime eine gemeinsame Produktion von ZDF, ORF und dem japanischen Zeichenstudio Zuiyo Enterprises. Unter dem Titel „Mitsubachi Māya no Bōken“ (みつばちマーヤの冒険) wurden zwei Staffeln mit je 52 Episoden produziert. Einige bekannte Figuren, wie Honigbiene Willi oder Grashüpfer Flip, entstammen dabei nicht dem Kinderbuch, sondern wurden für den Anime entworfen. Im September 1976 flimmerte die erste Episode in Deutschland über die Mattscheiben, worauf sich der Biene Maja Anime schnell zur liebsten Zeichentrickserie des ZDF entwickelte.

biene-maja-anime„Die Abenteuer der Honigbiene Maja“
Maja wird als kleine Honigbiene geboren, die kaum dass sie fliegen gelernt hat, gleich die ganze Welt entdecken möchte. Begleitet von ihrem Freund Willi erlebt Maja viele Abenteuer, freundet sich mit anderen Insekten an und lernt das Leben in freier Natur lieben. Auch der ruhige und gesellige Grashüpfer Flip zählt zu ihren engsten Freunden. Doch das Leben als Honigbiene ist nicht immer einfach, und so muss sich Maja gegen Gefahren wie Spinnen und ihre Netze behaupten. Spannende Abenteuer auf der Klatschmohnwiese.

Es warten noch viele andere Anime darauf wiederentdeckt zu werden! Bleibt also gespannt auf die nächsten Serien, die wir in unserer Reihe „Anime unserer Kindheit“ vorstellen.
Welches sind die Anime, die ihr als Kinder gern gesehen habt?

About Melanie

ist 28 Jahre alt und lebt, liebt und arbeitet in Nordrhein-Westfalen. Mit Sailor Moon hat ihre Leidenschaft für Manga und Anime begonnen. Besonders Shojos haben es ihr angetan, doch mittlerweile ist kein Manga mehr vor ihr sicher.

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One comment

  1. Welches sind die Anime, die ihr als Kinder gern gesehen habt? Uff… hm… Der erste Anime, den ich gerne gesehen habe und bei dem mir Anime bereits als Begriff bekannt war, dürfte wohl Dragon Ball gewesen sein, oder Captain Future. Bei vielen Animes kommt es drauf an, wie man Kindheit definiert. Wenn ich jetzt mal von 16 ausgehe: Dragon Ball Z, Pokemon, Digimon, Neon Genesis Evangelion, LoveHina, GoldenBoy und Rurouni Kenshin.

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