Resident Evil Marhawa Desire bedeutet für das Resident Evil Franchise den Sprung in das Manga Genre. Der Handlungsort ist „irgendwo in Asien“, und zwar in der privaten Marhawa Akademie mitten im Dschungel und fernab von der Zivilisation. Abgeschottet vom Rest der Welt beginnt sich eine Tragödie namens T-Virus erneut zu wiederholen…
Marhawa Desire erschien in Japan im Weekly Shounen Champion von 2012 bis 2013 und fügt sich im Resident Evil Universum als Prequel zu Resident Evil 6 ein. Der Sprung nach Deutschland gelang für Manga-Verhältnisse relativ schnell, denn der erste Band erschien in Deutschland bei Kazé zeitgleich mit dem japanischen Release am 8. Juni 2012.
Marhawa Desire – Irgendwo in Asien
Dough Wright, ein BSAA (Bioterrorism Security Assessment Alliance) Berater, wird von einer alten Bekannten zur privaten Marhawa Akademie tief im asiatischen Dschungel gerufen. Zusammen mit seinem Neffen Ricky Tozawa macht er sich von Singapur auf den Weg. Nach einer zweitagelangen Tour mit dem Jeep durch den Dschungel erreichen sie die Privatschule für die Kinder der Reichen der Welt. Hier hat sich im Stillen eine Tragödie zugetragen, denn das T-Virus hat eine Schülerin infiziert und eine weitere bereits das Leben gekostet. Der Vorfall soll jedoch geheimgehalten werden und die Rektorin hat kein Interesse daran, die BSAA zu holen. Dough Wright und Ricky müssen also auf eigene Faust ermitteln. Derweil beendeten Chris Redfield, Piers Nivans und Merah Biji von der BSAA irgendwo anders auf der Welt einen Einsatz gegen Zombies und Zombie-Spinnen. Der nächste Befehl lautet den Vorfall Wright zu melden, doch der ist nicht anzutreffen und sie beginnen seinen Spuren zu folgen. Und das ist auch gut so, denn in der Akademie häufen sich die Vorfälle und auch Ricky wurde schon von einem Mädchen ausgewählt, dass ihn anknabbern möchte…
Was kann das Prequel zu Resident Evil 6?
Resident Evil als Manga – kann das funktionieren? Ja, kann es, aber trotzdem müssen Fans sich damit abfinden, dass hier ein Medienwechsel stattfindet. Enge Gänge, Schreibmaschinen und nur ein bzw. zwei Protagonisten ohne weitere normale Menschen funktioniert nicht in einem Manga. Daher gibt es einen Setting-Wechsel an einen Ort, der nichts mit dem Rest von Resident Evil zu tun hat. Zudem ist der Protagonist mit Ricky ein typischer Teenager, was es für den geneigten Shounen-Leser es einfach macht, sich mit ihm zu identifizieren. Und das bedeutet, dass Marhawa Desire auch mit frischem Wind daher kommt. Das abgeschiedene Szenario im Dschungel ist nämlich recht interessant, vor allen Dingen weil die beiden Protagonisten nicht Soldaten/Polizisten/Söldner sind, sondern zwei ganz normale Menschen. Der Zeichenstil passt sich der Thematik an und ist nicht sehr verspielt, aber auch nicht zu realistisch/ernst. Er passt einfach gut, denn sowohl Alltagsszenen als auch Kampfszenen kommen dynamisch und spannend herüber.
Die Charaktere sind zwar Stereotypen mit der uneinsichtigen und vertuschenden Person, die das Sagen hat; dem es doch wirklich besser wissenden Professor und seinem vorlauten und zu schnell reagierenden Sidekick. Trotzdem funktioniert das Zusammenspiel und lässt einen wundern, wie oder warum der T-Virus es bis an das „Ende der Welt“ geschafft hat. Denn es gibt da noch eine geheimnisvolle Person in schwarz, die auf dem Gelände hereimschleicht und bestimmt nichts Gutes im Schilde führt. Bleibt noch eine weitere Frage offen: Warum fällt niemanden diese dunkle Person auf, wo doch der Rest weiße Schuluniformen trägt? 😉
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=TYrw9tZQoMo
Review Overview
Handlung - 80%
Charaktere - 75%
Zeichenstil - 80%
Lesespaß - 90%
81%
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