An unserem dritten Tag hatten wir uns für einen Ausflug nach Asakusa entschieden, um den Sensō-ji Tempel und den Tokyo Skytree zu besuchen. Auf dem Weg von Asakusa Station zum Vorplatz des Tempels tummelten sich bereits einige Touristen, sowie viele Einheimische. Ein Highlight war es darunter auch Damen im Kimono zu entdecken. Der Vorplatz zum Tempel war bereits ziemlich voll und wurde fleißig als Kulisse für Fotos und Selfies genutzt. Das Tor, das den Eingang und Weg zum Tempel markierte, war riesig und sehr beeindruckend. Allerdings war es nicht all zu alt, da es im Laufe der Geschichte mehrmals abgebrannt ist. In der Mitte hing ein riesiger roter Lampignon mit großen schwarzen Schriftzeichen darauf. Vom Tor aus erstreckte sich ein langer Weg bis hin zum Tempel, gesäumt mit Souvenir-Shops und Snack-Ständen.
Ob Masken, Glücksbringer, Fächer oder Schlüsselanhänger, auf dem Weg zum Tempel konnte man sich alle Mitbringsel-Wünsche erfüllen. Zwar etwas teurer als in manch anderen Souvenir-Läden, boten die vielen kleinen Stände doch eine große Auswahl. Wer alle Einkäufe mit einem Schlag hinter sich bringen wollte, wurde hier fündig. In regelmäßigen Abständen gab es zwischen den typischen Krimskrams Ständen auch Läden mit aufwendigen Kimonos, sowie passendes Zubehör (von Socken bis Handtäschchen). Je nach Material haben die Preise stark variiert, von der günstigen Baumwolle, zum teureren Polyester, bis hin zur luxuriösen Seide. Ein sommerlicher Yutaka war bereits ab 4.000 ¥ erhältlich (umgerechnet etwas über 30€), wobei auch wir schwach wurden. Einziges Problem dabei war die Größe: Die Auswahl an Yutakas in europäischen Standardgrößen war relativ gering und so dauerte die Suche etwas, bis auch Farbe und Motiv unseren Geschmack trafen. Die Händler gingen dabei sehr unterschiedlich vor. Die einen kamen gleich auf einen zu, berieten und waren bemüht zu verkaufen. Die anderen ignorierten einen völlig, bis man mit der ausgesuchten Ware zu ihnen kam. Letztendlich wurden wir beide fündig.
Am Sensō-ji Tempel angekommen, waren wir froh ein paar Einheimische zum Abgucken zu haben, um alles richtig zu machen. Direkt zu Beginn konnte man sich eine Weissagung des Glücks machen lassen. Dazu wurde ein Metallbehälter lautstark geschüttelt, bis eines der darin befindlichen Stäbchen heraus fiel. Darauf stand eine Nummer, die auf eine Schublade hinwies, aus der man sich einen Zettel nehmen durfte. Dieser verkündete wie viel Glück man in nächster Zeit haben würde. Dabei ergatterten wir „gutes“ und „normales“ Glück und waren zufrieden. Besucher, die Pech gezogen hatten, falteten das Papier und hängten es in der Nähe des Tempels auf. Ein interessanter Brauch! Bevor wir in den Tempel gingen, spülten wir an einem kleinen Brunnen den Mund aus und „reinigten“ uns mit Rauch. Vor dem Schrein selbst warfen wir wie die anderen Besucher Geld in einen Kasten, wodurch es klimperte. Nach zwei Verbeugungen wurde zwei mal geklatscht. Was tut man nicht für noch ein bisschen mehr Glück?
Nachdem wir noch ein bisschen die Atmosphäre der Tempelanlage genossen hatten, traten wir den Rückweg zum Eingangstor an. Unterwegs schlüpften wir hier und da in kleine Nebenstraßen, die in der Nähe des Sensō-ji Tempels lagen. Hungrig entschieden wir eine Pause in einem kleinen Ramen Restaurant einzulegen. Die Nudelsuppe war unerwartet groß und hat richtig satt gemacht. Zudem hat sie super aufgewärmt, da es draußen nicht sehr warm war.
Danach haben wir uns auf den Weg zum Tokyo Skytree gemacht, dem zweit höchsten Gebäude der Welt. Doch erst hieß es einmal Schlange stehen. Wer nicht mehr Geld für ein Premium-Ticket ausgeben wollte, musste rund 20 Minuten warten. Doch das war es wirklich wert! Mit etwa 600 Meter pro Minute schnellte der volle Aufzug in die 350. Etage. Man verspürte leichten Druck auf den Ohren, dann war man schon da. Der Ausblick war atemberaubend! Man konnte sich auf der ganzen Etage bewegen und hatte einen 360° Rundumblick, unter anderem auf den Tokyo Tower. Da wir abends im Tokyo Skytree waren, hatten wir das Glück die Stadt bei Nacht funkeln zu sehen. Leider gab es keine Sitzmöglichkeiten, so dass die Beine nach einem langen Tag schnell müde wurden. Außerdem gab es überraschend wenig Durchsagen und Schilder auf Englisch, für einen solchen Touristen-Hotspot. Wem der Ausblick noch nicht gut genug war, der konnte noch ein weiteres Ticket für die 450. Etage erwerben. Umwerfend.