Die Farbe des Windes ist ein gemeinsames Werk von Jae Ah (Text), Gwang-Mook Lim (Zeichnungen) und Jae-Young Kwak (Idee) aus Korea. Darum handelt es sich dabei streng genommen nicht um einen Manga, sondern einen Manhwa. Seit Oktober 2013 wird Die Farbe des Windes bei Tokyopop als Online-Manga herausgebracht und ist seit Oktober 2014 auch im Handel erhältlich.
Die Farbe des Windes
Jun-Seok Hong und Yuri Sawaguchi lernten sich im Gedränge einer U-Bahn in Tokyo kennen. Naiv und hilflos machte Sie den Eindruck nicht allein im Leben zurecht zu kommen, was seinen Beschützerinstinkt weckte. Beide verliebten sich ineinander und planten eine gemeinsame Zukunft. Doch dann wählte Yuri den Freitod und ließ Jun-Seok ahnungslos über ihre Gründe dafür zurück. Es vergeht einige Zeit bis Jun-Seok wieder in seinen Alltag findet, doch er wird das Gefühl nicht los, dass seine Yuri irgendwo anders weiterexistiert. Doch nichts scheint ihn mehr glücklich zu machen, weder andere Frauen, noch trinken gehen mit den Kumpels. Um auf andere Gedanken zu kommen, lässt sich Jun-Seok nach Hokkaido versetzen.
Währenddessen kümmert sich Aya, die Yuri zum Verwechseln gleicht, auf Hokkaido um ihren Bruder Taiki. Dieser leidet an einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung, wodurch er nur schwer seine Wut kontrollieren kann. Oft besucht sie ihn im Krankenhaus und erzählt im über ihren Alltag. So auch über die Zaubershow, die sie besucht hat und bei der sie auf die Bühne gebeten wurde. Während Aya „weggezaubert“ wurde, sah sie eine junge Frau, die genau so aussah wie sie. Das hat Aya so verwirrt, dass sie weggelaufen ist und den Zaubertrick ruiniert hat. Und dem Zauberer mit der Maske fiel nichts besseres ein, als sie um ein Date zu bitten. Frechheit! Taiki jedoch amüsiert sich über ihre Geschichte.
Als Jun-Seok am Flughafen von Hokkaido landet, ist auch Aya da um ihren Cousin abzuholen. Ihre Blicke verfehlen sich nur knapp und so bleibt das Wunder ungesehen. Statt dessen trift Jun-Seok eine alte Freundin, die beschlossen hat ihn vom Flughafen abzuholen. Das Geschenk für einen Kunden, welches Jun-Seok dort verloren hat, wird jedoch von Aya gefunden und mitgenommen: Eine Schneekugel vom Tokyo Tower.
So nah und doch so fern
Immer wieder verfehlen sich Jun-Seok und Aya um Haaresbreite, was gut im Manhwa in Szene gesetzt wird. Durch den wiederholten Wechsel der Perspektive entsteht oft der Eindruck, die beiden hätten sich endlich gefunden. Dann wird jedoch aufgelöst, dass sich die beiden an unterschiedlichen Orten befinden oder etwas ganz anderes betrachten. So fiebert man die ganze Zeit einem Zusammentreffen entgegen, was für Spannung in der eher ruhigen Geschichte sorgt. Das Setting ist vor allem für ältere Leser interessant, da es um den Verlust des Lebenspartners und das Zurückfinden in den Alltag geht. Die Tatsache, dass der Manhwa nur aus Farbseiten besteht und zudem ein größeres Format hat, machen ihn zu einem echten Leckerbissen. Wer neugierig geworden ist, kann Die Farbe des Windes als Online-Manga testen, oder direkt im Laden kaufen.