Heimliche Blicke ist ein Manga von Wakoh Honna und erschien in Japan zwischen 2009 und 2013 als Webmanga im Handy-Manga-Magazin Moba Man von Shogakukan. Gesammelt wurden die Kapitel in insgesamt 13 Bänden herausgegeben. Zudem wurde 2013 eine OVA von Studio Fantasia produziert, welche dem letzten Manga-Band als Bonus beigelegt wurde. Die letzte Adaptation war hingegen eine Realverfilmung von Heimliche Blicke, die am 28. Juni 2014 in die japanischen Kinos kam. Kazé begann die Veröffentlichung in Deutschland im April 2013.
Heimliche Blicke beginnt wie die Geschichte vieler Studenten: Tatsuhiko zieht nach Tokyo um an einer Kunstschule zu studieren. Daher wohnt er zum ersten Mal in einer eigenen Wohnung. Soweit, so normal. Doch irgendwann entdeckt er in seiner Wand ein Loch, dass den Blick zur Wohnung nebenan freigibt – und seine Nachbarin beim masturbieren zeigt. Als er zu ihr herübergeht, um sie darauf hinzuweisen, führt eins zum anderen und plötzlich hat sie ein Foto, dass ihn in Bedrängnis bringt. Sie weiß von dem Loch in der Wand und erpresst Tatsuhiko nun, mit dem Foto zur Polizei zugehen. Sollte er nicht damit einverstanden sein, dass sie sich täglich abwechselnd beobachten. Nur Sonntag gibt es keine heimlichen Blicke.
Und täglich grüßt der Voyeur
Tatsuhiko willigt ein, merkt aber schon bald, wie schwierig es wird. Auf der einen Seite will er nicht gucken, auf der anderen Seite will er auch nicht beobachtet werden. Mit einer neuen Freundin ist das nur schwer zu schaffen, denn diese will unbedingt mit ihm Sex haben. Zudem ist seine mysteriöse Nachbarin, Emiru, eine Mitstudentin an der Kunstschule. Das macht die ganze Situation nicht leichter. Als dann Emiru scheinbar einen Mitstudenten nach Hause mitnimmt, um mit ihm zu schlafen, sträubt sich Tatsuhiko immer noch zuzuschauen. Würde er jedoch gucken, könnte er ein schlimmes Verbrechen verhindern…
Heimliche Blicke: Unerwarteter Tiefgang
Das Setting von heimliche Blicke könnte so plumb sein: Zwei Studenten beobachten sich gegenseitig durch ein Loch in der Wand beim Sex. Doch Wakoh Honna wählt einen anderen Weg. Tatsuhiko ist hier kein Lustmolch, sondern streubt sich gegen den Voyeurismus. Sexuell hat er auch schon Erfahrung gesammelt. Emiru ist zwar eine sexuell sehr offene Person, aber anscheinend auch noch eine Jungfrau. Diese beiden sind Gegensätze in sich und untereinander, was zu einer guten Chemie führt. Die weiteren Charaktere sind zudem alle unterschiedlich ausgeprägt, auch wenn sie zunächst etwas platt wirken.
Gezeichnet ist Heimliche Blicke sehr schön, denn auch hier gibt es wieder Gegensätze. Da der Manga eine gehörige Portion Humor hat, sind in diese Abschnitten typisch übertriebene Gesichtsausdrücke aus dem Shounen Bereich an der Tagesordnung. Schwenkt der Fokus in den erotischen Bereich, wird der Stil erwachsener und auch optisch viel erotischer. Das zeigt sich bei beiden ersten Begegnungen von Emiru und Tatsuhiko. Der Blick durch das Loch in der Wand auf den zittrigen Körper von Emiru wirkt sehr realistisch. Beim ersten angezogenen Treffen der Beiden wird Emirus Körper durch den Pullover nicht nur angedeutet, sondern ihre Brüste optisch sehr hervorgehoben.
Fazit
Heimliche Blicke ist einer der besten erotischen Manga auf dem deutschen Markt – nie zu simpel gestrickt, nie zur übertrieben und dabei immer unterhaltsam.