Tokyo Ghoul (jap. 東京喰種-トーキョーグール-) ist ein Dark Fantasy Manga von Sui Ishida, der seit Ende 2011 in Shueisha’s „Weekly Young Jump“ publiziert wird. In Japan sind bisher 13 Bände erschienen und die Serie läuft noch. Seit Juli 2014 wird in Japan auch die Anime-Adaption von Tokyo Ghoul ausgestrahlt, produziert von Studio Pierrot. Sowohl die Rechte für den Manga, als auch die Lizenz für die deutsche Version des Anime liegt bei KAZÉ.
Der Tag, an dem ich starb
Die Nachrichten sind voll mit Meldungen über die Opfer des Ghuls, der derzeit in Tokyo sein Unwesen treibt. Ghule leben unbemerkt unter Menschen und jagen diese um ihr Fleisch zu fressen. Von einem Menschen kann sich ein Ghul über Monate ernähren, doch manche jagen nur zum Vergnügen. Student und Bücherwurm Ken Kaneki ist mit seinem Freund Hide in einem Café, um ihm das Mädchen zu zeigen, auf das er ein Auge geworfen hat. Da Ken und die junge Frau das gleiche Buch lesen kommen sie ins Gespräch und verabreden sich schließlich. Am Ende des Dates ist es bereits dunkel geworden und Liz bittet Ken sie nach Hause zu begleiten, aus Angst vor dem Ghul. Das kann Ken natürlich nicht abschlagen und folgt ihr… in die Falle: Liz ist selbst eine Ghula und beißt ihm in den Nacken. Als Ken die Flucht ergreift, durchbohrt sie ihn kurzerhand mit ihrer Ghul-Kralle, worauf er zusammenbricht. Plötzlich stürzt das Metallgerüst neben ihnen ein und begräbt Liz unter sich…
Ken erwacht erst wieder im Krankenhaus, nachdem ihm die Niere des Ghuls transplantiert wurden, um sein Leben zu retten. Er erholt sich schnell, obwohl er kaum etwas zu sich nimmt. Da das Essen für ihn einen verdorbenen Geschmack hat, bringt er es nicht über sich viel zu essen. Spätestens da wundert sich Ken, was aus ihm wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen verwandelt sich seine Appetitlosigkeit in einen quälenden Hunger auf Menschenfleisch. Doch Ken würde sich eher umbringen, als es so weit kommen zu lassen, und beschließt sich das transplantierte Organ selbst zu entfernen. Als Halb-Ghul schafft er es dank seiner starken Regenerationsfähigkeit jedoch nicht mal sich zu verletzen. Verzweifelt läuft er blindlinks durch die Straßen und begegnet einer weiteren Ghula. Ken muss lernen, dass eine geheime Gesellschaft von Ghuls schon lange unter den Menschen lebt. Doch auf welche Seite gehört er? Und wie soll Ken seinen Hunger stillen, ohne Menschen zu fressen?
Tokyo Ghoul – Sie leben mitten unter uns
Sui Ishidas Zeichenstil ist realistisch gehalten und passt perfekt zu einem düsteren Seinen wie Tokyo Ghoul. Sowohl die ruhigen Momente, als auch die Actionszenen können überzeugen. Beim Panneling gefällt besonders gut, dass der Raum zwischen den Pannels in emotional schwierigen Szenen schwarz ist. So wird sofort klar, hier geht es jetzt richtig rund! Auch die Charaktere in Tokyo Ghoul sind gelungen. Der gutmütige und liebenswerte Ken kämpft mit seinem neuen Leben als Halb-Ghul: Seines normalen Lebens beraubt fühlt er sich weder Mansch noch Ghul zugehörig und riskiert sogar sein Leben, damit alles wie früher wird. Als Leser leidet man mit und überlegt, wie sich das Leben für einen selbst ändern würde. Zum Glück hat Ken seinen besten Freund Hide, auch wenn er vor allen sein neues Leben geheim halten muss. Ken muss nun seinen Platz finden, keine leichte Aufgabe. Tokyo Ghoul bietet einen Einblick in eine düstere Welt, der unseren sehr ähnlich ist. Als Seinen konzentriert sich die Serie dabei nicht nur auf Action, sondern auch den emotionalen Zustand der Charaktere. Tokyo Ghoul spricht somit eher ein älteres Publikum an, doch auch jüngere Leser werden an der düsteren Geschichte ihre Freude haben.