Berserk – Das goldene Zeitalter 3 – Niedergang ist der dritte Film der Berserk Filmreihe rund um das Goldene Zeitalter und schließt die Neuinterpretation des Stoffes vorläufig ab. Zum ersten Mal geht das verfilmte Material auch über die Anime-Serie von 1997 hinaus und bietet so Fans frisches Material. Berserk – Das goldene Zeitalter 3 lief am 1. Februar 2013 in den Kinos in Japan und erschien am 8. August 2014 in Deutschland bei Universum Anime. Die Freigabe der USK liegt wie bei den beiden Vorgängern bei 16 Jahren. Dabei handelt es sich um die unzensierte Version, die in Japan erst ab 18 verkauft wird.
Ungebrochener Geist – gebrochener Körper
Berserk – Das goldene Zeitalter 3 spielt ein Jahr nach Das goldene Zeitalter 2. Nachdem Guts die Falken verlassen hatte, um seinen eigenen Traum zu finden, wurde Griffith gefangen genommen und die Falken zum Feind des Königreichs Midlands erklärt. Doch nach einem Jahr auf der Flucht scheint Midland endlich die Falken gefunden zu haben und greift diese an. Doch Guts kehrt zurück und mit ihm zusammen schmieden die Verbliebenen Mitglieder den Plan, Griffith zu befreien. Mithilfe der Prinzessin gelangen sie in die Tiefen des Folterkellers und finden schließlich Griffith.
Doch Griffith ist von der Folter gekennzeichnet. Seine Zunge wurde ihm abgeschnitten und die Sehnen in Armen und Beinen durchtrennt, damit er nicht fliehen kann. Zudem ist er bis auf die Knochen abgemagert und liegt hilflos in der Mitte des Raumes. Zwar können die Falken mit Griffith dann anschließend fliehen und zumindest dem Foltermeister (blutig) endgültig das Handwerk legen, doch scheint der Traum vom eigenen Königreich für Griffith jetzt unmöglich zu sein. Damit will dieser sich jedoch nicht abfinden, und stößt kurz darauf durch puren Zufall wieder auf den Königsbehelith. Dieser erschafft eine Sonnenfinsternis und setzt Dinge in Gang, die nicht mehr zu stoppen sind. Das Goldene Zeitalter endet.
Abschluss einer Saga
Berserk – Das goldene Zeitalter 3 schließt die Saga ab und unterscheidet sich deutlich von den vorherigen Teilen. Während Das goldene Zeitalter 1 noch sehr kurz ausfiel, aber den Zuschauer in die Welt einführte, lag der Fokus doch ziemlich auf den Falken und den Kämpfen. Als einziges magisches Ereignis ist der Kampf gegen Zodd zu nennen. Das goldene Zeitalter 2 änderte diesen Fokus auf opulente Schlachten und kam fast durchgehend realistisch daher. Lediglich eine Fee am Ende zeugte davon, dass es sich um eine magische Welt handelt. Große klassische Schlachten gegen Menschen gibt es in Das goldene Zeitalter 3 nicht, dafür treten nun Dämonen und Engel auf den Plan. Die Kämpfe werden nicht unbedingt riesiger, dafür aber umso blutiger. Der Gore-Faktor steigt um ein vielfaches gegenüber Teil 1 und 2. Definitiv kein Film für schwache Nerven, besonders da auch andere brutale und schockierende Ereignisse vorkommen.
Dieser Wechsel mag einigen Zuschauern sauer aufstoßen, steht er doch im Gegensatz zum Beginn und ist durchaus schwach vorbereitet. Hier und da einige magische Elemente hätten den Schockfaktor abfedern können. Fans der Serie wird dies nicht stören, für diese ist Berserk – Das goldene Zeitalter 3 die lange ersehnte Fortsetzung, die endlich neues animiertes Material liefert. Dies kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn das CGI für einige immer noch ein Störfaktor ist. Die Technik wurde jedoch verfeinert und fällt weniger auf als in Teil 1 und 2. Optisch überzeugt Berserk 3 und auch akustisch gefällt wieder der DTS HD 7.1 Mix. Dieser bringt das Geschehen mitten ins Heimkino und fährt besonders zu Beginn seine Vorzüge aus.
Macht Lust auf mehr
Der Wermutstropfen ist jedoch, dass seit Das goldene Zeitalter 3 noch kein weiterer Film erschienen ist oder gar angekündigt wurde. Es war jedoch definitiv geplant, Berserk komplett zu verfilmen, denn im Intro finden sich auch Charaktere, die erst später auftauchen. Gerüchte sprechen von Budget-Problemen, denn günstig sind solche opulenten Anime in der Regel nicht in der Produktion. Ein internationaler Erfolg könnte da helfen, die nötigen Argumente für eine Fortsetzung zu liefern. Wir würden das definitiv begrüßen!