Von fünf bis neun (5時から9時まで) stammt von der japanischen Zeichnerin und Autorin Aihara Miki. Ihr Durchbruch gelang ihr 1991 mit dem Werk Lip Conscious!, welches im Bessatsu Shojo Comic-Magazin veröffentlicht wurde. Bekanntheit erlange Aihara Miki mit ihren weiteren Werken Hot Gimmick, Honey Hunt und Tokyo Boys & Girls. Heute ist sie eine der Hauptzeichnerinnen für das Magazin, indem sie debütiert hat. Laut Amazon sind ihre Hobbys Shopping und das Schauen von Filmen. Von fünf bis neun ist das erste Werk, das von Aihara Miki in Deutschland veröffentlich wurde und fällt unter das japanische Genre Josei.
Von fünf bis neun – Ein Omiai und seine Folgen
Junko wird 27 und steht mitten im Leben: Sie wünscht sich die festgefahrenen Traditionen Japans hinter sich zu lassen, einen Job (und Mann) im Ausland zu finden und eine internationale Hochzeit zu feiern. Kurz um: ein Leben wie in einem Holywood-Film. Die Realität sieht jedoch anders aus. Sie arbeitet jeden Nachmittag von fünf bis neun als Lehrerin für englische Konversation und hat keinen festen Partner in Sicht. Von ihren Eltern lässt sich Junko zu einem Omiai breitschlagen, bei dem ihr ausgerechnet der Mönch Hoshikawa als potentieller Heiratskandidat vorgestellt wird. Trotz einer Abfuhr macht sich Hoshikawa zur Aufgabe die Frau zu ehelichen, die sein geehrter Abt für ihn ausgesucht hat. Ein Unterfangen, das all seine Geduld testen wird. Schließlich ist er nicht der Einzige, der ein Auge auf die hübsche Lehrerin geworfen hat. Sowohl ein Schüler aus ihrem Englischkurs, als auch ein Kollege aus Uni-Tagen, haben Interesse an Junko. Noch komplizierter wird es als Junko, um den Abend nicht allein zu verbringen, ihren Geburtstag mit dem Mönch feiert und beide in einem Liebeshotel landen.
Von fünf bis neun – Wohin führt der Weg?
Von fünf bis neun ist ein echter Josei: Junko ist eine erwachsene Frau, die sich mit Beruf, Männern und ihren eigenen Zukunftsvorstellungen konfrontiert sieht. Mit ihren fast 27 Jahren fühlt sie sich noch weit von ihrem Lebensziel entfernt und eine Beziehung mit einem Mönch ist genau das Gegenteil von dem, was sie sich erhofft: Ein Leben in einem traditionellem Tempel, als brave Hausfrau. Auch der Zeichennstil ist eher realistisch gehalten, was eine gute Kombination abgibt.
Bei Von fünf bis neun fällt zudem der Erzählstil auf. Die Geschichte hat Lücken, die erst durch Gespräche mit anderen Charakteren und kurze Flackbacks im Laufe der Zeit gefüllt werden. So beginnt die Geschichte unvermittelt damit, dass Junko einem neuen Besucher Einzelunterricht in Englisch geben soll. Erst durch Gespräche mit dem jungen Mann, und anschließend ihren Kolleginnen wird klar, dass die beiden ein Omiai hatten. Das nächste Kapitel beginnt ebenso unerwartet damit, dass Junko plötzlich bei ihrem Mönch im Tempel wohnt. Erst einer Freundin erzählt sie, wie es dazu kam. So muss der Leser, wie ein Detektiv, auf die richtigen Hinweise warten, um herauszufinden, was wirklich passiert ist. Dadurch entstehen unerwartete Momente, die den Manga spannend machen. Insgesamt eine runde Sache!