„Manhua“ (漫画) ist der chinesische Begriff für „Comic“ und wird im Ausland ausschließlich für aus China stammende Comics verwendet. Taiwan und Hong Kong sind bisher die Gebiete, in denen die meisten Comics veröffentlicht werden. Darunter finden sich auch Übersetzungen von Manga und Manhwa. Der wohl größte Unterschied zum Manga ist, dass Manhua meist komplett in Farbe gedruckt werden, sobald sie als Einzelbände erscheinen. Oft scheinen Manhua im Vergleich auch einen ‚raueren‘ Zeichenstil zu haben. Selbst innerhalb der Manhua gibt es noch kleine aber feine Unterschiede. Während sich Zeichner aus Taiwan eher am japanischen Stil orientieren, haben Zeichner vom Festland meist einen ‚eigenen‘ Stil. Die Zeichner werden übrigens Manhuajia genannt.
Den Namen „Manhua“ erhielten die chinesischen Comics am Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Künstler Feng Zikai. Seine bedeutendsten Karikaturen wurden unter dem Titel „Zikai-Manhua“ zu einem Sammelband zusammengefasst und prägten die nachfolgenden Comics. Diese Comics wurden zudem stark von anderen Kulturen beeinflusst: In den 1950er Jahren erreichten Disney-Charaktere wie Mickey Mouse das Land, was Auswirkungen auf nachfolgende Manhua-Serien wie „Little Angeli“ hatte. Auch die japanischen Manga und Anime, die vor allem in Hong Kong großen Erfolg hatten, hinterließen ihre Spuren.
Manhua – Chinesische Comics zum Verlieben
Derzeit sind Manhua in Deutschland noch nicht weit verbreitet, obwohl kaum jemand einen chinesischen von einem japanischen Comic unterscheiden könnte, wenn er sie in der Hand halten würde. Ein Manhua muss sich heutzutage nicht mehr hinter einem Manga verstecken: Es gibt zahlreiche interessante Serien, die alle Themengebiete abdecken, damit für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die meisten Manhua in Deutschland sind bisher bei Tokyopop veröffentlich worden, wie z. B. „Bye Bye Baby!“ und „Burning Moon“ von Selena Lin, oder „Flash“ und „Orange“ von Benjamin.