Manga Love Story stammt aus der Feder von Katsu Aki. Einige seiner vorherige Werke, wie The Vision of Escaflowne und Psychic Academy, wurden bereits in Deutschland verlegt. Als Spin-Off zeichnete er außerdem Manga Love Story for Ladies. Die Hauptserie läuft bis heute im japanischen Young Animal aus dem Hakusensha-Verlaghaus. Seit 2003 veröffentlicht Carlsen Manga Love Story und kommt damit auf bereits stolze 51 Bände. Zudem erschien bei Anime Virtual (heute: Kazé) eine zweiteilige OVA.
Yura und Makoto sind Ende 20, frisch verheiratet und verliebt. Und beide noch Jungfrau. Der Leser begleitet beide und schaut zu, wie sie langsam und gemeinsam ihre Sexualität entdecken. Gespickt wird das ganze mit allerlei interessanten Statistiken, Befragungeu und Schaubildern. Welche Formen kann z. B. ein Jungfernhäutchen haben? Werden Sie müde nach dem Sex (fast 50 Prozent antworten mit „ja“)? Hinzu kommen reichlich Tipps für die beiden Verliebten aus den Familien, allen voran Makotos Bruder und Rikas Schwester. Durch die Haupt- und Nebencharaktere wird versucht, alle möglichen Facetten des Sexuallebens zu durchleuchten. Sei es Schlappmachen, zu früh kommen, Selbstbefriedigung, oder oder oder… Selbst Personen außerhalb der jugendlichen Zielgruppe können dabei noch einiges lernen. Später wird zudem durch das Einbringen weiterer Paare der Stoff frisch gehalten.
Yura, Makoto und jede Menge Sex
Leider verliert sich Manga Love Story dabei etwas aus den Augen. Nach spätestens 20 Bänden verfällt die Serie langsam in eine sich immer wiederholende Formel: Irgendetwas passiert und dann haben Yura und Makoto Sex. Dies zieht sich über einige Bände, auch wenn zwischendrin immer wieder interessante Kapitel vorkommen. Manche Dinge werden auch über unzählige Bände hinausgezögert: Es dauert sehr lange z. B. bis Yura schwanger wird, obwohl sie es bereits seit einigen Bänden versuchen. In den späteren Bänden bessert sich dies zum Glück wieder. Zudem merkt man Manga Love Story an, dass er aus einer anderen Gesellschaft als die Deutsche kommt: Die Pille wird nicht genommen (sie genießt ohne jeglichen Grund kein großes Ansehen in Japan) und neben Kondomen ist „vorher rausziehen“ die gängigste „Verhütungsmethode“ im Manga. Und natürlich treffen sich Yura und Makoto durch eine Heiratsvermittlung. Hier wünscht man sich manchmal einen Kommentar des Lektors, der auf diese kulturellen Unterschiede eingeht und die Leser über diese Unterschiede aufklärt. Der erwachsene Leser mag dies nicht brauchen, aber es könnte auf jeden Fall nicht schaden. Zeichnerisch ist Manga Love Story im guten Mittelfeld anzusiedeln, sticht jedoch mit einer hervorragenden Darstellung von Menschen hervor. Empfohlen ist der Manga ab 16, was in Anbetracht des Inhalts nur zu unterstreichen ist. Manga Love Story ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert, denn man erfährt doch so einiges oder wird an die eigene Vergangenheit erinnert.