Review Overview
Handlung - 8
Charaktere - 6
Zeichenstil - 6
Lesespaß - 8
7
Lohnt sich!
Genshiken zeigt die verrückte Welt der Otakus!
Genshiken (げんしけん) wurde von Shimoku Kio gezeichnet und erschien von 2002 bis 2006 in Kodanshas monatlichem Magazin „Afternoon“. Der Titel der Serie setzt sich aus den Anfangsbuchstaben eines fiktiven Universität-Clubs zusammen („Gendai Shikaku Bunka Kenkyūkai“; übersetzt „Gesellschaft zur Erforschung der modernen visuellen Kultur“), um den es sich in der Geschichte dreht. Genshiken wurde anschließend in neun Sammelbänden herausgegeben, und als 12-teilige Anime-Serie umgesetzt. Zwei Jahre später folgte zudem eine OVA mit drei weiteren Episoden, die sich auf den Anfang des Manga konzentrieren. Bei der TV-Ausstrahlung in Japan wurden Szenen des Anime zensiert, die zu viel Erotik beinhalten, und auch Anspielungen auf andere Manga-, Anime- und Spiele-Serien wurden entfernt. In Deutschland wurde der Manga vom Heyne-Verlag veröffentlicht.
Genshiken – Das verrückte Leben der Otakus
Kanji Sasahara ist neu auf der Schule und überlegt dem Otaku-Club „Genshiken“ beizutreten. Beim ersten Besuch des Clubs wird er direkt von den anderen Mitgliedern getestet, die unter Ausreden den Raum verlassen. Sasahara nutzt ahnungslos die Gelegenheit sich umzusehen: Der Raum ist voll mit Sammelfiguren, Manga und Postern mit süßen Mädchen darauf. Irgendwo müssen doch auch die Porno-Heftchen sein. Kaum hat er sie gefunden, platzen die anderen Genshiken-Mitglieder herein und erwischen ihn auf frischer Tat. Er hat die „Prüfung“ bestanden und wird von den anderen ebenfalls als Otaku angesehen. Willkommen im Club! Schnell freundet sich Sasahara mit den anderen Otakus von Genshiken an: Kōsaka ist ebenfalls neu dabei und hat eine Schwäche für Videospiele, die er allem anderen vorzieht. Leider auch seiner Freundin Saki. Sasahara beneidet ihn insgeheim um seine Sammlung von Porno-Spielen und sein Können bei Kampfspielen. Madarame ist selbst für einen Otaku ein Härtefall und gibt mehr Geld, als er sich eigentlich leisten kann, für Dōjinshi aus. Bei den von Fans gezeichneten Magazinen schaut er nie auf den Preis. Tanaka ist ein echter Cosplayer und schneidert auch eigene Kostüme. Er ist dem Genshiken beigetreten weil ihm andere Clubs sein Hobby nicht finanziert haben. Kugayama ist der einzige im Genshiken mit Zeichnertalent, doch meistens hat er nicht die Motivation an einem ganzen Projekt zu arbeiten. Lebhaft wird es vor allem, als Genshiken auch noch Zuwachs an weiblichen Mitgliedern bekommt.
Sasahara gibt sich am Ende ganz seinen Otaku-Gefühlen hin. Gemeinsam machen die Genshiken-Mitglieder Ausflüge nach Akihabara, besuchen das Comic-Fest und schaffen es sogar einen eigenen Dōjinshi zu zeichnen, um ihn dort zu verkaufen. Trotzdem ist der Club zwischenzeitlich wegen Inaktivität kurz vor der Schließung, aber mit vereinten Kräften kann Genshiken immer wieder geretet werden. Doch auch die Schulzeit nähert sich langsam dem Ende – Was soll nur aus dem Club werden?
Genshiken – Otakus an die Macht
Genshiken bietet einen guten Einblick in den alltäglichen Wahnsinn eines Otaku-Lebens: Zwischen den Kursen treffen sich die Mitglieder des Clubs um über die neuesten Anime-Episoden zu diskutieren, Computerspiele zu spielen oder Manga zu lesen. Dabei versinkt der Clubraum gerne mal im Chaos, wenn Cosplay-Kostüme entworfen und Anime-Figuren gebastelt werden. Die Otakus selbst sind ein buntgemischter Haufen mit unterschiedlichen Hobbys, doch ihre Liebe zu dem was sie tun, verbindet sie. Jeder wird akzeptiert und hat die Möglichkeit sich auf seine Weise in Genshiken einzubringen. Die Charaktere wirken echt, haben Stärken, Schwächen und Probleme. Dank der großen Auswahl an Charakteren findet der Leser zudem leicht jemanden mit ähnlichen Interessen, dem er besonders gerne folgt. Durch die Darstellung der verschiedenen Hobbys wird die Geschichte nie langweilig und man kann alle Facetten eines Otaku-Daseins betrachten. Manchen Lesern könnte dadurch jedoch auch die Spannung fehlen, da nur Alltagsszenen gezeigt werden. Eine Entschädigung dafür sind die zahlreichen Anspielungen auf (auch teilweise in Deutschland) bekannte Serien. Der Zeichenstil kommt locker und ungezwungen rüber, und somit passend zur Geschichte.In den meisten Szenen werden detailierte Hintergründe gezeichnet, wodurch der Manga noch an Realität gewinnt. Insgesamt ist Genshiken vor allem für Gelegenheitsleser zu empfehlen, die sich für die japanische Kultur der Otakus interessieren.