Eros/Psyche ist ein Manga aus dem Jahr 2011 von Maria Llovet. Obwohl es sich dabei um einen spanischen Manga handelt, erschien er zuerst in Frankreich bei Hepé SARL. 2012 erhielt die Zeichnerin vom japanischen Außenministerium für Eros/Psyche den Bronze Award of the 6th International Manga Award. Tokyopop veröffentlichte Eros/Psyche im Mai 2014 und verhalf ihr so zum Debüt in Deutschland.
Eros/Psyche: Eine mysteriöse Liebe
In Eros/Psyche geht es um Silje und Sara, die die geheimnisvolle Mädchenschule die Rose besuchen. Sara ist in diesem Jahr neu aufgenommen worden und darüber überglücklich. Bei ihrem ersten Spaziergang auf dem Gelände findet sie einen Schal und folgt ihm. So begegnet sie Silje, der Schlüsselschülerin, der sie versprechen muss mit niemandem über diesen Ort zu reden. Aus einem für Sara unerfindlichen Grund werden beide Blutsschwestern. Das ganze Schuljahr über sind beide unzertrennlich und verlieben sich schließlich ineinander, wie in der griechischen Legende um Eros und Psyche.
Der Unterricht an der Rose ist dabei ein sehr ungewöhnlicher: Die Schülerinnen basteln kleine Figuren und tun sie in gebastelte Eier, hängen Scheren an Bändern auf oder knüpfen Perlenketten. Zudem tragen alle komplett schwarze Kleidung. Verstößt jemand gegen die Regeln oder ist in einer Prüfung die Schlechteste, muss sie ein weißes Kleid anziehen und die Schule verlassen. Vorher wird sie jedoch in die Kammer gerufen, ein ansonsten verbotener Ort. So verlassen im Verlauf des Jahres immer mehr Schülerinnen die Rose. Am Ende des Schuljahres vertieft sich die Liebe zwischen Silje und Sara, doch der Druck auf die Schülerinnen nimmt zu. Und dann erzählt Silje Sara die ganze Wahrheit über die Rose.
Leichter Zugang ist etwas anderes
Eros/Psyche ist ein sehr ungewöhnlicher Manga. Dies lässt bereits der Zeichstil durchblicken, der sehr viel schwarz nutzt, eher abstrakt daherkommt und oft auf Details im Hintergrund verzichtet. Die Charaktere werden realistisch gezeichnet, was dem Manga mehr ernsthaftigkeit verleiht. Die Bildaufteilung ist für einen Manga eher unüblich, da häufig sehr statisch wirkende, immer gleich große Panels verwendet werden. Es kommt vor, dass sich das gezeigte Motiv über mehrere Panels kaum verändert und nur andere Sprechblasen eingefügt werden. Die Erzählgeschwindigkeit ist dementsprechend gemäßigt. Diese Mischung führt dazu, dass viele Leser Eros/Psyche direkt als „nicht-japanisch“ erkennen werden.
Lässt man sich auf den Stil ein, gewöhnt man sich nach einer Weile daran und verfolgt die Story. Oberflächlich betrachtet ist es eine Geschichte über die Liebe zweier Mädchen in einem Internat. An sich kein ungewöhnlicher Stoff für einen Manga. Doch auch wenn sich die Charaktere nicht daran zu stören scheinen, gibt es einige Ungereimtheiten für die Leser: Wo sind die Lehrer? Was sind das für komische Sachen, die die Mädchen machen? Und was genau hat es mit der Schlüsselschülerin auf sich? Nur vereinzelt werden Details über die Rose preisgegeben und die Auflösung am Ende wirft eher mehr Fragen auf als sie beantwortet.
Eros/Psyche ist, um es auf den Punkt zu bringen, ein interessanter Manga, der wie die Schule unkonventionell daherkommt. Er ist nicht zum Verschlingen, sondern sollte ruhig mehrmals gelesen werden, um Details zu entdecken. Trotzdem bleibt der Zugang teilweise blockiert und frustrierend.
Was haltet ihr von dem ungewöhnlichen Manga Eros/Psyche?
Nach dem ich es zwei mal gelesen hatte, fragte ich mich ob es sich da bei um eine Parabel für das erwachsen werden handelt.
Wieso dann aber die schlechteste Schülerin gehen muss ist mir nicht ganz klar. Vielleicht bedeutet das bestehen der Prüfung aber auch das man das erwachsen werden noch hinaus gezögert hat.