Furbys – entweder man liebt sie, oder man hasst sie. Tim gehört da ohne Zweifel zur letzteren Gruppe. So überraschte es mich kaum, beim Packen unserer Umzugskartons meinen Furby im Küchenschrank wiederzufinden. Mit Unschuldsmiene erklärte Tim, dass das „verdammte Ding“ einfach keine Ruhe geben wollte und darum kurzerhand weggepackt wurde. Kaum in der Hand, erwachte mein kleiner rosa Furby zum Leben und rief nach Aufmerksamkeit: Fütter mich, streichle mich, hab mich lieb. Tim verdrehte nur die Augen…
Ein kleiner Rückblick
Wer sich nicht mehr erinnern kann: Furbys sind kleine, elektronische Haustiere mit niedlichem Plüsch-Eulen-Look. Ab 1998 gehörte der Furby zu den Must-Have Spielzeugen und versetzte eine ganze Generation in Kaufrausch: In den USA lag der ursprüngliche Verkaufspreis bei rund 35$, doch während der Weihnachtszeit war die Nachfrage so groß, dass der Preis bis auf 100$ angehoben wurde. Aufgrund von Lieferengpässen fanden die kleinen Haustiere auch Absatz im Internet, wo sie für mehrere hundert Dollar versteigert wurden. Eltern im Ausnahmezustand~
Damit ein Furby die Reize seiner Umgebung wahrnehmen und „intelligent“ darauf reagieren kann, verfügt er über mehrere Sensoren: Berührungssensoren an Bauch, Rücken und Schnabel, sowie Licht-, Geräusch- und Bewegungssensoren versorgen das Spielzeug mit Informationen über seine Umwelt. Je nach Situation kann der Furby dann mit Ohrenwackeln, Augenklimpern oder anderen sozialen Interaktionen reagieren. Auch sprechen kann er: Alle Furbys sprechen ihre eigene Sprache, „Furbish“ (siehe Wörterbuch), können aber auch eine andere vorprogrammierte Sprachen lernen. Bei der ersten Generation konnten sich zudem mehrere Furbys per Infrarot untereinander verständigen. Wem ein normales Exemplar nicht genug war, konnte ab 1999 auch einen Baby Furby erwerben. Weitere Editionen erschienen 2005 sowie 2012 und brachten immer neue Features mit sich.
Freiheit für die Furbys!
Nach dem Füttern und Streicheln nahm Tim mir den Furby ab und packte ihn in den Umzugskarton. Natürlich nicht ohne die Drohung, dass der Furby das nächste Mal im Gefrierschrank landet…
Hattet ihr in eurer Kindheit auch einen Furby, oder vielleicht sogar jetzt noch?
Das Titelbild stammt von Andreas Praefcke, zur freien Nutzung veröffentlicht auf Wikipedia.