Der Anime Tsubasa Chronicle – Tokyo Revelations ist eine OVA (Original Video Animation) mit drei Folgen und wurde produziert von Production I.G. Er basiert, wie auch Tsubasa Chronicle, auf dem Manga Tsubasa Reservoir Chronicle von CLAMP. Die Geschichte baut auf der ursprünglichen TV-Serie auf und spielt nach einer Folge der zweiten Staffel. Der Rest der Stafel wird jedoch vollständig ignoriert. Wie auch beim Vorgänger zeichnet ist Kazé für den deutschen Vertrieb verantwortlich.
Die Geschichte beginnt im üblichen Schema der Tsubasa Chronicle TV Serie: Die Protagonisten Shaolan, Fye, Kurogane, Sakura und Mokona landen in einer neuer Welt und fangen an, nach Sakuras Federn zu suchen, die ihre Erinnerungen enthalten. Diese Dimension spiegelt jedoch ein dystopisches Tokyo der Zukunft wieder, in dem sauer Regen fällt und sauberes Trinkwasser knapp ist. Die Charaktere, auf die man trifft, stammen diesmal ursprünglich aus Clamps Serie X, weshalb das Konzept des Intertextes aus der TV-Serie fortgeführt wird. Der aus der Serie bekannte Shaolan im Wassertank erwacht und reist ebenfalls zur postapokalyptischen Welt. Was folgt sind spannende Konfrantationen zwischen den Gruppierungen dieser Welt unterinander, aber auch zwischen Shaolan und dem „anderen“ Shaolan. Die Charaktere entwickeln sich ebenfalls weiter und entpuppen sich endlich nicht mehr als flache Stereotypen. Sakura zum Beispiel hat eine wesentlich aktivere Rolle und geht auch alleine und auf eigene Faust los. Sie ist nicht mehr die Prinzessin, die gerettet werden muss. Speziell Shaolan erfährt zudem einiges über sich und auch Fye wird nach dieser OVA nicht mehr der sein, der er vorher war.
Federnjagd richtig gemacht
Tsubasa Chronicle – Tokyo Revelations dreht die Wertung der TV-Serie um 180 Grad: Wo die TV-Serie enttäuschte, zeigt Production I.G., dass es auch anders geht. Die Geschichte wird sozusagen neu geschrieben, und dass perfekt. Auch wenn in den Episoden sehr viel passiert, so wird doch niemals die Grenze zur Überladung überschritten. Die Animation sieht erwachsener aus und auch die Darstellung von Gewalt liegt weit über der der TV-Serie. Handlungsfäden, wie der Shaolan im Wassertank, werden endlich aufgelöst und eine Wendung jagt die nächste. Dies hebt die gesamte Geschichte auf ein ganz anderes Niveau. Wer die TV-Serie zu langsam und unspektakulär fand, wird hierbei wahrscheinlich vollkommen auf seine Kosten kommen. Liebhaber der Serie (FSK 6 & 12) hingegen werden vielleicht von der Gewaltdarstellung (FSK 16) abgeschreckt sein. Auf jeden Fall ist Tsubasa Chronicle – Tokyo Revelations aber vor allen Dingen eines: Empfehlenswert!