Ultimo (機巧童子ULTIMO) ist ein Manga, der aus einer einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Stan Lee (u. a. Spiderman) und Hiroyuki Takei (Shaman King) entstand. Die Arbeit der Serie wurde aufgeteilt, und so stammen das Konzept und die Geschichte von Stan Lee, während Takei für die Weiterentwicklung und die Zeichnungen zuständig ist. 2008 wurde ein Pilot-Kapitel im Jump SQ.II veröffentlicht, bevor die Serie dann im Jump Square startete und kurz darauf in das normale Jump SQ wechselte. In Deutschland wird Ultimo seit Oktober 2012 von EMA herausgebracht. Von den bisheringen neun Bänden sind vier erschienen.
Ultimo beginnt im zwölften Jahrhundert in Japan. Der Bandit Yamato überfallt Dr. Dunstan, welcher zwei Karakuri Doji transportiert. Das sind mechanische Puppen, die eine bestimmte Eigenschaft verkörpern. In diesem speziellen Fall handelt es sich um Ultimo, das ultimative Gute, und Vice, das ultimative Böse. Kaum erwacht, bricht zwischen den beiden ein Kampf aus, der auch umherstehende verletzt und tötet. Yamato wird jedoch Ultimos Herr und beide entkommen Vice. Die Geschichte setzt 1000 Jahre später wieder an, diesmal im Herzen von Tokio. Agari Yamato ist die Wiedergeburt des Banditen und trifft in einem Antiquitätenladen erneut auf Ultimo, ohne sich seiner Vergangenheit bewußt zu sein. Ultimo erwacht erneut und ist froh, Yamato wieder zu sehen, doch dann greift auch Vice wieder an, der ebenfalls einen neuen Herrn hat. Vice kann jedoch erneut zurückgeschlagen werden.
Die folgende Verschnaufpause ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn es gibt wesentlich mehr Karakuri Doji als man bislang glaubte. Genauer gesagt 100. Auf der Seite des „Bösen“ stehen dabei herausragend die sieben Todsünden und auf der Seite des „Guten“ die sechs Paramita (Tugenden). Mit den sechs Paramita gewinnt Yamato zwar starke Verbündete, die ihm zur Seite stehen, doch werden er, Ultimo und seine Freunde immer wieder von den Todsünden angegriffen. Yamato und Ultimo gehen dann nach 1000 Jahren erneut eine Verbindung ein und ermöglichen die Verschmelzung während des Kampfes, um Ultimos wahre Fähigkeiten zu erwecken: Zeitmanipulation. Doch auch seine Gegner haben besondere Eigenschaften und machen ihnen das Leben schwer. Die Ereignisse überschlagen sich immer mehr, bis zu einem Verhängnisvollen Tag: dem Begräbnis der Einhundert. Oder auch der Tag, an dem die Welt unterging. Doch gerade als die Geschichte an diesem Punkt angelangt ist, hört sie nicht auf, sondern startet erst richtig durch.
Ultimo – Gut gegen Böse, oder…?
Bricht man die Geschichte von Ultimo herunter, bleibt der typische Konflikt zwischen Gut und Böse. Wobei, eigentlich nicht. Ultimo bietet einen nicht unerheblichen Mehrwert gegenüber anderen Vertretern dieses Schema. Der Doji Ultimo verkörpert zwar das ultimative Gute, lernt jedoch von Yamato. Oftmals zeigt sich auch, dass Eigenschaften wie „gut“ und „böse“ eben nicht schwarz und weiß sind, sondern halt auch im grauen Bereich liegen können. Zudem werden die Charaktere, die am Anfang ebenfalls noch gut in dieses Schema passen und durchaus flach ausfallen, spätestens ab dem „Begräbnis der 100“ nacheinander deutlicher charakterisiert. Hier werden wichtige Informationen geboten, warum jemand „gut“ oder „böse“ wird. Zeitsprünge und Flashbacks in das zwölfte Jahrhundert dienen dem selben Zweck und bauen die Geschichte aus.
Zeichnerisch kann man Ultimo als Leckerbissen bezeichnen. Es stellt sich direkt der Takei-Stil ein und Leser von Shaman King werden sich zuhause fühlen. Die Kämpfe der Doji wirken am Anfang noch etwas unscheinbar, entwickeln aber immer mehr Dynamik, speziell wenn die Verbindung zwischen Meister und Doji eingangen wurde und aus den kleinen Puppen große „Kampfroboter“ werden. Man behält trotzdem die Übersicht und kann dem Geschehen folgen. Die Charaktere sind alle soweit unterschiedlich gezeichnet und speziell das Design der Karakuri-Doji ist sehr gelungen. Sie wirken auf den ersten Blick bereits anders als normale Menschen, was ihre andere Natur schön in Szene setzt. Die Hintergründe sind detaliert gezeichnet, was speziell in den Großstadtszenen auffällt.
Auch wenn die Ausgangsprämisse schwach zu sein scheint, schafft es Ultimo doch, der Thematik „Gut gegen Böse“ eine neue Seite zu geben. Ein Manga für Fans von Shounen, Stan Lee, Takei und alle, die das gewisse Etwas suchen.