Bombenexplosionen erschüttern Tokyo, eine Stadt in Angst vor Terroristen. Denn ihre Rätsel, die die Anschläge verhindern, sind schwer und knifflig. Keiner weiß, wer die beiden Terroristen namens „Sphinx“ sind. Außer dem Zuschauer, denn die beiden sind die Helden von Terror in Tokio.
Terror in Tokio (jap. Originaltitel: Terror in Resonance) ist eine elfteilige Anime-Serie aus 2014 und lief ursprünglich auf dem Fuji TV Netzwerk. Pikant ist, dass das chinesische Kulturministerium den Film indizieren wollte, da er Gewalt verherrliche. In Deutschland erschien die Serie auf zwei Volumes verteilt im Sommer 2015 bei Universum.
Terror in Tokio Vol. 1 – der Anfang des Terrors
Im ersten Volume (Episoden 1 bis 6) lernen wir die beiden Protagonisten bzw. auch Terroristen Nine und Twelve und ihre (fast) unfreiwillige Mitwisserin Lisa kennen. Sie rutscht in den ersten Terrorakt der beiden, als sie ausversehen Twelve dabei beobachtet, wie er sich trotz einer Evakuierung im Rathaus von Tokio, im Treppenhaus dort bewegt. Auch wenn Nine sie töten möchte, setzt sich Twelve für sie ein und sie bleibt am Leben. So wie alle anderen Evakuierten, denn ein Turm des Rathauses stürzt kurz darauf aufgrund von gezielten Explosionen in sich zusammen.
Die Polizei glaubt im Anschluss nicht daran, dass es Amateure sind, da es eine ganz besondere Art von Sprengstoff war, die den Stahl vom Turm geschmolzen hat. Sie holen den eigentlich ins Archiv verschobenen Ermittler Shibazaki wieder zurück in den Dienst, der bereits kurz darauf erste Erfolge verlauten kann und Nine und Twelve dazwischen fuscht. Doch irgendwie bringt die beiden das nicht aus der Ruhe, denn die Terrorakte an sich scheinen nur ein Mittel zum Zweck zum sein, denn eigentlich wollen sie niemanden töten. Was das in ihrem Besitz befindliche Plutonium damit zu tun hat, ist jedoch eine andere Frage…
Die Bösen sind die… Guten?
Terror in Tokio spielt mit unserem klassischen Verhältnis von Gut und Böse. Die beiden Terroristen sind eher grau als schwarz, denn sie sagen selbst, dass sie niemanden töten möchten. Aber der Terror ist ihr Mittel, um ihr Ziel zu erreichen. Also tun sie es. Das lässt sich auf viele Bewegungen in der realen Welt übertragen, die so einen Ursprung hatten. Rechtens ist das natürlich nicht. Auf der anderen Seite steht die Polizei, die tatsächlich die Anschläge verhindern möchten. Doch dann wird „von oben“ jemand anderes damit beauftragt, mit mehr Befugnissen, und am Ende geht eine Bombe hoch, die gefunden wurde und hätte deaktiviert werden können. Nur, um die Terroristen zu schnappen. Aus Weiß wird an dieser Stelle grau, denn auf einmal scheint alles Recht zu sein, um die Terroristen zu schnappen. Der Patriot Act der USA nach dem 11. September ist dem sehr ähnlich.
Und so weiß man irgendwie gar nicht, auf welcher Seite man denn eigentlich stehen soll. Denn Neun und Zwölf sind sympathische Jungen, dass wird schon direkt am Anfang klargestellt. Lisas Rolle ist noch unklar in dem ganzen Gewirr, denn sie rutscht in die Sache nur so rein. Ihr Charakter wird jedoch gut ausgebaut und beleuchtet, da sie ein ganz besonders schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter hat. Und ganz am Ende kommt ihre Chance zu zeigen, dass sie nicht nur eine Mitwisserin ist – sondern eine Komplizin.
Weiter geht es in unserem Review zu Terror in Tokio – Volume 2 (in Kürze!)