Nach einer großen Mütze Schlaf, um die Zeitumstellung auszugleichen, gingen wir auf die Suche nach dem nächstgelegenen Combini. Schräg gegenüber unserem Hotel lag zum Glück ein „7eleven“, in dem wir uns mit Frühstück und Getränken für den Tag eindeckten. Noch ein wenig unschlüssig, was man in Japan zum Frühstück isst, entschieden wir uns für Sandwiches mit Ei und Schinken. Experimentierfreudiger wurden wir bei den Getränken, mit Coka Cola life, Fanta Grape und einem blinden Griff ins Tee-Regal (was sich später als sehr leckerer Jasmin Tee herausstellte). Zudem probierten wir ein Onigiri mit Tamago (Ei) darauf, das von der Kassiererin direkt warm gemacht wurde.
Für unseren ersten Tag in Tokio hatten wir uns einen Besuch des Kaiserpalastes vorgenommen bzw. des davor liegenden Parks. Der Palast selbst ist nämlich nur an wenigen Tagen im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich, unter anderem zu Neujahr. Der Weg dort hin begann für uns mit der Suche nach der passenden U-Bahn Stadion. Einmal unvorsichtig, landeten wir an der richtigen Station, aber vor Zügen der falschen Richtung, was uns aber noch rechtzeitig auffiel. Richtig merkwürdig war der Windzug, gegen den man in der Station anlaufen müsste, fast ein kleiner Orkan. Einmal in der richtigen Bahn, waren wir auch nicht lange unterwegs ins Herz der Stadt.
In Tokio Station angekommen, landete man in einer kleinen unterirdischen Stadt mit rund 200 Geschäften und Restaurants. Von Krimskrams bis Klamotten war hier alles zu bekommen. Die Jagd nach kleinen Souvenirs konnte beginnen! Besonders interessant war ein kleines Geschäft, das sich auf Essstäbchen und passendes Zubehör spezialisiert hatte, sowie ein Laden für universelle Tücher, die zum Beispiel zum Verpacken von Bento-Boxen verwendet werden können. Leider waren die Preis dort relativ hoch. Im „Tourist Information Center“ sahen wir uns nach Flyern um, als eine schüchterne Japanerin auf uns zukam und Ihre Hilfe anbot. Zuckersüß gab sie uns Tipps, wo man die Kirschblüte in Tokio am besten beobachten kann. Fragen lohnt sich! Ein Blick auf das Bahnhofsgebäude von außen verriet, dass es dem Amsterdamer Hauptbahnhof nachempfunden war. Umgeben von Hochhäusern hatte es einen besonderen Charme.
Der Kaiserpalast in Marunouchi war nicht mehr weit entfernt, doch weitere Einkaufhäuser lagen auf dem Weg, die ebenfalls mit interessanten Angeboten lockten. Letztendlich war der Park um den Palast riesig, doch relativ simpel gehalten: Mit nur einer Art von Bäumen, keinen Blumen und noch wintermüdem Gras machte der Park nicht all zu viel her. Trotzdem tummelten sich viel Einheimische und Touristen auf dem Platz, machten Selfies und versuchten Blicke auf die traditionellen Gebäude zu erhaschen. Von dort aus bummelten wir blind weiter und landeten im Hibiya Park, wo sich uns ein besonderer Anblick bot. Der erste blühende Kirschbaum, umzingelt von einem halben Dutzend Japanern, auf der Suche nach der perfekten Blüte.
Weiter ging es nach Ginza und vorbei an vielen Restaurants, die mit kleinen Wachsmodellen vor den Geschäften ihr Angebot präsentierten. Sowohl traditionell japanische, aber auch internationale Düfte lockten in die Läden. Besonders aufgefallen ist uns ein Restaurant mit Deutschland Flagge, welches Brot, Bier und Würstchen anbot. Tja, dafür sind wir weltweit bekannt. Je näher wir Ginza Station kamen, desto dominanter wurden wieder die großen Einkaufszentren. Schön etwas müde, konnte uns nur der Anblick eines Ladens noch in ein Einkaufszentrum locken: Sanrioworld! Die Heimat von Hallo Kitty & Co. war rosa, glitzerte und roch gut. Vom Kugelschreiber bis hin zum Koffer, oder edlen Swarovski-Ring trug alles das Zeichen der niedlichen Katze. Etwas schwindelig verließen wir Ginza wieder in Richtung Shinjyuku, wo wir den Rest des Abends verbrachten.